Veröffentlicht von CareerBuilder Germany am 21 August 2014
Themen: Studien - Recruiting-Tipps - Arbeitsmarkt | Keine Kommentare

Fachkräftemangel: Zu viele Unternehmen verharren tatenlos

Immer mehr Unternehmen sind vom Fachkräftemangel betroffen, aber längst nicht jedes unternimmt etwas dagegen. Eine aktuelle Studie untersucht, wie deutsche Arbeitgeber mit den steigenden Herausforderungen bei der Personalsuche umgehen.

Laut der Studie „Fachkräftemangel 2014“ des Personaldienstleisters ManpowerGroup haben derzeit vier von zehn Unternehmen in Deutschland Probleme, geeignete Bewerber zu finden. Immerhin 56 Prozent von ihnen verfolgen bereits Strategien, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die übrigen 44 Prozent sehen sich noch nicht zum Handeln gezwungen. Nur jeder dritte betroffene Arbeitgeber hat nach eigenen Angaben seine Personalpolitik angepasst.

Verschiedene Maßnahmen gegen den Bewerbermangel

Die Studie hat auch nachgefragt, welche Maßnahmen die betroffenen Unternehmen ergreifen um dem Fachkräftemangel zu begegnen. 20 Prozent dieser Unternehmen suchen inzwischen außerhalb der eigenen Region nach Talenten oder kooperieren mit Bildungseinrichtungen. Fast ebenso viele reagieren, indem sie ihre eigenen Mitarbeiter besser qualifizieren, etwa durch Weiterbildung. Das Einführen flexibler Jobmodelle, etwa Jobsharing oder Zeitarbeit, ist für 16 Prozent die Antwort auf den Bewerbermangel. 13 Prozent stellen inzwischen auch Kandidaten ein, die erforderliche Qualifikationen noch nicht haben, aber über das Potenzial verfügen, in den Job hineinzuwachsen. Neue Wege beim Recruiting gehen 11 Prozent, indem sie beispielsweise soziale Medien oder Karriere-Apps einsetzen.

Dazu, wie auch HR-Software gegen Fachkräftemangel helfen kann, hat die Manpower-Studie keine Ergebnisse geliefert. Eine frühere Studie des Beratungshauses SoftSelect verdeutlicht aber, dass gerade Talent-Management-Software die Mitarbeitersuche maßgeblich unterstützen kann. Wer Personalengpässe von vornherein vermeiden möchte, sollte ohnehin auf eine langfristige Personalplanung setzen und auch dafür gibt es die passende Software.

„Wir beobachten, dass die Arbeitgeber allmählich aufwachen“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. „Doch zu viele verharren angesichts des Fachkräftemangels immer noch tatenlos. So werden sie irgendwann von der Konkurrenz abgehängt, die Talente aktiver sucht und fördert.“

Vielen Bewerbern fehlt es an Soft Skills

Nach den Gründen gefragt, warum sie keine passenden Mitarbeiter finden, nennen 31 Prozent der Unternehmen mangelnde Fachkenntnisse. 18 Prozent der Betroffenen kritisieren, dass es Kandidaten an Soft Skills fehlt, etwa Teamgeist, Kritikfähigkeit oder Einfühlungsvermögen. Jeder zehnte Befragte sagt, den Bewerbern mangele es an Motivation und Enthusiasmus. Ebenso viele beklagen sich über zu wenig Berufserfahrung.

„Auf den perfekten Mitarbeiter zu warten, kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten“, so Brune. „Wer einen hochqualifizierten Bewerber ablehnt, weil dieser Schwierigkeiten im Umgang mit Konflikten hat, vergibt eine Chance. Unternehmen sollten in solchen Fällen Angebote zur Schulung sozialer Fähigkeiten nutzen.“

 

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