Guter Content ist nicht alles. Erfolgreiches Recruiting Content Marketing hängt auch davon ab, wie, wann und wie oft Inhalte verbreitet werden. Eine smarte Distributionsstrategie bringt die gewünschte Reaktion der Ihrer Zielgruppe.
Content ist Silber, Distribution ist Gold
Content, Content, Content – im Social Recruiting war es lange Zeit das Maß aller Dinge. Doch egal wie viele spannende Storys Sie kreieren, wie viele Bilder Sie posten oder Jobanzeigen online stellen – wird der Content nicht von Ihrer Zielgruppe bemerkt und ist darüber hinaus auch ohne Mehrwert für die anvisierten Talente, verpuffen selbst teuer produzierte Inhalte wirkungslos. Wieviel Sie zu erzählen haben, ist die eine Sache. Wichtiger noch ist, was Sie erzählen, wann Sie es tun und wie oft Sie es wiederholen. Denn Guter Content definiert sich heute auch über eine smarte Distribution. Mit dem Ziel, nicht nur wahrgenommen zu werden, sondern die Adressaten zu einer Reaktion zu bewegen.
Lineare Kommunikation ist out
Der Fehler im Content Marketing liegt in der Annahme, dass „guter“, also Suchmaschinen optimierter Content – einmal verbreitet – für alle Ewigkeit im Netz gefunden wird. Das Internet vergisst ja bekanntlich nie. SEO ist wichtig und notwendig, allerdings sind die Kriterien, um ganz oben in den Trefferlisten zu landen, nicht mehr die gleichen wie noch vor einigen Jahren. Suchmaschinenoptimierung ist dynamisch. Statt auf klassisches Broadcasting a la Web 1.0 setzt die Online Kommunikation heute auf Interaktion, möglichst in Echtzeit. Menschen wollen bewerten, diskutieren und ihre Meinung kundtun. Rein lineare Kommunikation, die keine Reaktion erwartet, ist out. Wird das Content Marketing dazu auch nur sporadisch mit Gelegenheitsposts betrieben, hinterlässt der Arbeitgeber garantiert keinen bleibenden Eindruck.
Kluge Distribution ist das wahre Knowhow
Post and Pray funktioniert also nicht. Sie müssen Ihren Content zur richtigen Zeit platzieren. „Da aber nicht alle ständig online sind, muss man Posts wiederholen“, schreibt Barbara Braehmer auf dem Blog von intercessio, einer Recruiting-Unternehmensberatung. „Die richtige Distribution in der klugen Folge und Frequenz ist somit heute das wahre Knowhow.“ Natürlich könnten Sie ganz einfach jeden Beitrag morgens, mittags und abends posten. Die klugen Algorithmen der Suchmaschinen bestrafen Sie dann allerdings mit Abstufen. Sie merken schon, für ein erfolgreiches Recruiting Content Marketing braucht es mehr, als nur Content. Die Inhalte müssen glaubwürdig und informativ sein und sie müssen mit dem perfekten Timing über die richtigen Kanäle verbreitet werden.
Checkliste: 5 Maßnahmen für gutes Recruiting Content Marketing
- Die folgende Checklist hilft Ihnen dabei, Recruiting Content zu erstellen, der nachhaltig wirkt
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1. Setzen Sie auf informative Inhalte anstatt auf Unterhaltung!
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Der Content muss Relevanz für Ihre Zielgruppe haben. Statt auf Selbstbeweihräucherung konzentrieren Sie sich lieber auf Inhalte, die einen konkreten Mehrwert bieten. Greifen Sie dafür z.B. aktuelle Themen auf, die Ihre Zielgruppe interessieren (Newsjacking). Bieten Sie für jede Bewerbungsphase passenden Content. Während der Jobsuche bekommen Stellenanzeigen und Arbeitgeberbewertungen besondere Aufmerksamkeit. Wer sich bereits auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet, sucht nach News und Hintergrundinformationen zum Unternehmen. Informationen zu Gehältern und Arbeitnehmervorteilen werden in der Verhandlungsphase interessant.
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2. Halten Sie sich an die 80-20-Regel!
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Die Intercessio-Geschäftsführerin empfiehlt außerdem, mindestens 80 Prozent Informations- und Unterhaltungscontent und maximal 20 Prozent Werbung in eigener Sache zu kommunizieren. „Brechen Sie diese Regel, in dem Sie nur Stellenausschreibungen posten, verlieren Sie heute nicht nur die aktiven Leser, sondern auch die Algorithmen strafen Sie ab und ihre Reichweite in den Sozialen Medien tendiert gegen Null.“
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3. Erstellen Sie einen Redaktionsplan
- Was, wann, wo und wie? „Die Kunst des erfolgreichen, modernen Content Marketings ist die nachhaltige, geschickte Wiederholung“, so Barbara Braemer. „Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihre wahre Zielgruppe Ihnen konstant folgt und alle Ihre Stellenausschreibungen, Tweets, Postings und Veröffentlichungen wahrnimmt. Viele Leser haben erst beim dritten Mal das Gefühl, weil sie etwas wiedererkennen, es ist interessant.“ Nutzen Sie deshalb die Medien Ihrer Talente. Wenn Ihre Zielgruppe zum Beispiel auf Twitter ist, dann verwenden Sie deren Hashtags und achten auf Sie auf Tageszeiten, zu denen sie sich austauschen.
4. Investieren Sie in gute Headlines
Die perfekte Headline zu finden, gilt als Königsdisziplin. Die Aufmerksamkeitsspanne in der Online-Kommunikation ist eher gering. Hier entscheidet oft die Überschrift, ob geklickt wird oder nicht. Achten Sie darauf, dass Ihre Headlines nicht nur Eye-Catcher sind, sondern den User tatsächlich animieren, den Beitrag anzuklicken, weil sie ihm einen informativen Mehrwert in Aussicht stellen. Und wäre das allein nicht schon schwierig genug: Jede Headline muss auch problemlos auf dem Mobiltelefon gelesen werden können.
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5. Bieten Sie abwechslungsreichen Content
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Recruiting Content sollte sich nicht auf Stellenanzeigen und Employer Branding Posts beschränken. Nutzen Sie die vielfältigen Formate, die Ihnen die Online-Kommunikation bietet und bringen Sie Abwechslung in Ihr Content Marketing. Blog Posts, E-Books, Checklisten, Videos, Infografiken und vieles mehr – in verschiedenen Formaten aufbereitet, lässt sich der gleiche Inhalt ganz im Sinne einer smarten Distribution mehrfach wiederverwenden und für diverse Kanäle anpassen.
Weitere Informationen: intercessio.de/10-wege-wie-guter-content-talente-ueberzeugt, www.springerprofessional.de
Bildquelle: © shutterstock - Sinart Creative
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