Veröffentlicht von CareerBuilder Germany am 24 März 2015
Themen: Arbeitsalltag - Mitarbeiterführung - Mitarbeiterbindung | Keine Kommentare

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Viele HR-Strategien drehen sich um Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels und lassen das Thema Mitarbeiterbindung als einen Teil der Lösung außen vor. Doch wer hier nicht zweigleisig fährt, muss damit rechnen, dass die Bemühungen der Konkurrenz im Werben um die besten Köpfe Früchte tragen – und gute Mitarbeiter die Kirschen in Nachbars Garten verlockender finden. So rechnet eine aktuelle Studie der Hay Group beispielsweise mit einer Erhöhung der durchschnittlichen Fluktuationsrate von 14,0 Prozent (2013) auf 15,2 Prozent bis 2018. Doch warum kündigen und flüchten Arbeitnehmer? Und was können Sie tun, um das Rennen zu gewinnen? Die Problematik könnte in den folgenden Faktoren begründet sein:

1) Ihr Erwartungs-Management hat Verbesserungspotenzial.

Ungefähr 43 Prozent der Fachkräfte bemängeln, dass eine Stellenbeschreibung der Position nicht entsprach. Dies stellt ein großes Problem dar, insbesondere wenn Sie wollen, dass sich die besten Personen bewerben und wenn Sie die besten Kandidaten einstellen möchten. Viele Fähigkeiten und Aufgaben sind zwar übertragbar, doch die Bewerber müssen ganz genau wissen, was sie von einem Job zu erwarten haben, wenn sie Ihrem Unternehmen treu bleiben sollen.

Lösung: Schreiben Sie eindeutigere, deskriptivere Stellenanzeigen. Nehmen Sie so viele Informationen mit auf wie möglich, so z.B. Gehaltsinformationen, tägliche Verantwortlichkeiten, Details zur Unternehmenskultur, Weiterbildungsmöglichkeiten, und Ziele, die der Kandidat erreichen soll.

2) Sie binden Ihre Mitarbeiter nicht ein.

Studien belegen, dass 79 Prozent der HR-Profis die Einbindung von Mitarbeitern als eine wichtige Priorität ansehen, doch nur 41 Prozent haben eine Strategie dafür auf Lager. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter nicht einbinden oder ihre Meinungen und Fähigkeiten nicht anerkennen, könnte dies dazu führen, dass sie sich unbeachtet fühlen und sich woanders nach Alternativen umschauen.

Lösung: Setzen Sie sich regelmäßig mit Ihren Mitarbeitern zusammen, jeweils unter vier Augen und im Team. Mitarbeitereinbindung kann nur funktionieren, wenn Sie wissen, was ein Arbeitnehmer gut kann und woran sie aktuell noch arbeiten müssen. Regelmäßig angesetzte Meetings, die proaktiv statt nur im Problemfall stattfinden, werden dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter mit Ihrer eigenen Leistung und den allgemeinen Unternehmenszielen im Einklang sind.

3) Sie nehmen ihre Bemühungen nicht wahr.

Eine Aufgabe schnell zu erledigen oder Lob von einem Kunden zu erhalten ist super, aber manchmal wünschen sich Mitarbeiter die Anerkennung ihrer Bemühungen von Ihnen. Tatsächlich sind es 78 Prozent der Mitarbeiter, die im Job motivierter wären, wenn sie mehr Anerkennung bekämen. Die richtige Art der Motivation hat bessere Leistungen und höhere Ergebnisse zur Folge. Die falsche Art bedeutet, dass Sie sich von Talenten verabschieden können, die Ihr Unternehmen positiv hätten beeinflussen können.

Lösung: Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter dabei, sich stärker mit ihrem Job zu identifizieren. Von kleinen Gesten wie einem „Danke“ und sozialer Anerkennung bis hin zu größeren Belohnungen wie Urlaub oder Beförderungen: Maßnahmen zu ergreifen, um den Bemühungen Ihrer Mitarbeiter Anerkennung zu schenken, kann dabei helfen, Mitarbeiter zu binden und sie zu motivieren, ihre Ziele zu erreichen.

4) Sie bieten ihnen keine Entwicklungsmöglichkeiten.

Diese Statistik dürfte Sie überraschen: Weniger als ein Viertel der Arbeitnehmer finden, dass Manager sich für die berufliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter interessieren. Auch die besten Mitarbeiter werden ihrer Arbeit überdrüssig, wenn es für sie keine Herausforderungen mehr gibt. Falls eine Beförderung auch mittelfristig nicht in Sicht ist, könnten sie wahlweise trotzdem bleiben und an Motivation und damit auch Leistungsfähigkeit verlieren - oder Ihr Unternehmen verlassen und zu einem anderen wechseln, das sie bei ihrer Weiterentwicklung unterstützt. Beide Varianten sind eindeutig schlecht für Ihr Unternehmen.

Lösung: Bieten Sie so viele berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten an wie möglich. Versuchen Sie, verschiedene Projekte, Online-Kurse, Bücher, Meetings mit wichtigen Führungskräften oder Ehemaligen, oder kostenlose Teilnahmen an Konferenzen in der Branche anzubieten. Weiterbildungsmöglichkeiten helfen Ihren Mitarbeitern nicht nur dabei, zu wachsen, sie geben ihnen auch einen Grund, im Unternehmen zu bleiben.

Da Talente weiterhin heiß begehrt sind, können Sie die oben genannten Tipps nutzen, um dieses Problem zu bekämpfen. Sie werden sehen: Das Ergebnis sind sehr wahrscheinlich glücklichere, engagiertere Mitarbeiter, die Ihrem Unternehmen treu bleiben wollen. 

 

Bildquelle: © Andrey_Popov - shutterstock.com

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