Veröffentlicht von CareerBuilder Germany am 24 November 2008
Themen: Arbeitsalltag - Mitarbeiterführung - HR Management & Strategie | Keine Kommentare

Oldie and Goldie: Was ältere Mitarbeiter Ihrem Unternehmen bringen

Die Menschen in unserer Gesellschaft werden immer älter. Doch gerade Mitarbeiter über 50 fühlen sich häufig aufs Abstellgleis verfrachtet. Dabei bringen gerade diese Angestellten die Firma häufig nach vorne.Bei jungen Mitarbeitern, die frisch von der Uni kommen, ist die Theorie da. Erfahrung, Weitsicht und Kenntnisse aus der Praxis dagegen noch lange nicht. Dennoch ist im bundesdeutschen Durchschnitt nur knapp jeder fünfte Angestellte älter als 50 Jahre. Auch wenn es einige Ausnahmen gibt.

So leitet beispielsweise die Lufthansa Cargo einen gegensätzlichen Trend ein. Hier gehört die Beschäftigung älterer Mitarbeiter zum Unternehmenskonzept. 25 Prozent der Belegschaft sind älter als 50 Jahre und fast sieben Prozent der Lufthansa Cargo-Angestellten stehen schon im sechsten Lebensjahrzehnt. Das hat für die Firma eine Menge Vorteile wie Lebenserfahrung und besondere Kenntnisse der Branche, Souveränität und Sicherheit im operativen Tagesgeschäft. Schließlich haben ältere Mitarbeiter in ihrem jahrzehntelangen Berufsleben schon einige Krisen erlebt und gemeistert.

Auch BMW setzt mehr und mehr gezielt auf die älteren Semester. "Ältere Mitarbeiter werden aufgrund ihrer Erfahrung Entscheidungen genauso schnell treffen (wie die jüngeren Kollegen), aber in der Regel mit einer höheren Treffsicherheit. Sie agieren in einem Gruppenzusammenspiel in der Tendenz ausgleichender, was auch in der Gruppe positiv wirkt", beschreibt BMW-Personalvorstand Baumann, der noch bis zum 1. Dezember den Personalvorstand beim Münchner Autobauer innehat und dann selbst aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausscheiden wird.

Anders sieht es oft außerhalb der Büroräume aus. Ein 60-Jähriger schafft es körperlich nicht, das gleiche Pensum zu erfüllen wie sein fitter, 40 Jahre jüngere Kollege. Doch auch in der Fertigung sind ältere Mitarbeiter eine Bereicherung.

Generell gilt für alle Unternehmen:

Die Erfahrung...

….älterer Mitarbeiter ist durch nichts zu ersetzen. Sie haben zahlreiche technische Neuerungen miterlebt und kennen deren Vorzüge und Nachteile. Ermutigen Sie diese Mitarbeiter dazu, Verbesserungsvorschläge zu äußern. Der Mitarbeiter fühlt sich geschätzt und Sie profitieren von Erfahrungen aus erster Hand.

Die Souveränität...

...gegenüber den Kollegen und in Konflikt- und Stresssituationen wirkt beruhigend auf das gesamte Team. Ein besonnener "Ruhepol" bringt häufig den nötigen Raum zur Reflexion und damit zur Problemlösung. Fördern Sie diese Stellung der älteren Mitarbeiter im Team.

Die unterschätzten Chancen...

...liegen unter anderem im Lernwillen älterer Mitarbeiter. Auch mit 50 ist es nicht zu spät für EDV-Schulungen. Fremdsprachenlehrgänge fordern das Gehirn und fördern im Umkehrschluss den Unternehmenserfolg. Mit zunehmendem Alter nehmen krankheitsbedingte Fehlzeiten häufig zu, parallel dazu steigt das Interesse an gesundheitsunterstützenden Maßnahmen. Binden Sie gezielt ältere Mitarbeiter in Fitness- und Prophylaxe-Maßnahmen ein. Eine positive Resonanz wird der Außenwirkung ihres Unternehmens gut tun und sich auch bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften positiv auswirken.

Zu guter letzt...

...bedenken Sie: Auch Sie werden älter. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran, setzen Sie Zeichen. Ihre Mitarbeiter werden es durch Loyalität und gute Arbeit danken. Und nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit, Ihr eigenes Leben reflektiert zu betrachten: Ist Ihre Arbeit schlechter geworden? Ihre Entscheidungen unklüger? Wahrscheinlich werden Sie das Gegenteil feststellen.

Bildquelle: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

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