Woran es wohl liegt, dass „Burn-out“ um ein Vielfaches mehr Google-Treffer erzielt als der „Weihnachtsmann“? Experten jedenfalls schlagen Alarm: Erneut ist die Anzahl stressbedingter Krankheitstage stark gestiegen. Erholung und Entspannung sollten daher auf dem Wunschzettel ganz oben stehen.
Wieder liegt ein Jahr voller beruflicher Herausforderungen hinter Ihnen und nach einem anstrengenden Schlussspurt freuen Sie sich auf den wohlverdienten Weihnachtsurlaub, um neue Kraft zu tanken. Das scheinen die 40 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland auch bitter nötig zu haben, glaubt man den aktuellen Statistiken zu krankheitsbedingten Fehltagen. Laut Informationen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) meldete sich im vergangenen Jahr jeder deutsche Arbeitnehmer für durchschnittlich 10 Tage krank. Das ist nicht billig. Auf 129 Milliarden Euro bezifferte statista die Kosten für die Fehltage im letzten Jahr.
Teuer für den Arbeitgeber: Loyalität und Pflichtbewusstsein im Krankheitsfall
Doch damit nicht genug. Wie oft haben Sie sich schon mit lädiertem Gesundheitszustand an Ihren Arbeitsplatz geschleppt? Nicht wenige quälen sich aus falsch verstandener Loyalität, Pflichtbewusstsein oder Angst vor der Kündigung krank zur Arbeit, obwohl sie dem Arbeitgeber damit selten einen Gefallen tun. Denn eine Studie des Beratungsunternehmens Booz & Company ergab, dass dieses Verhalten noch weitaus höhere Schäden verursache. Wer krank zur Arbeit kommt, sei weniger leistungsfähig und setze sich einem höheren Fehler- und Unfallrisiko aus. Booz & Company schätzt den so entstanden volkswirtschaftlichen Schaden auf 225 Milliarden Euro.
Stressbedingte Erkrankungen nehmen weiter stark zu
Laut DAK seien Gebrechen am Muskel-Skelett-System nach wie vor die häufigste Krankheitsursache, auf die 21,7 Prozent aller Krankheitstage entfallen, gefolgt von Krankheiten des Atmnungssystems (16,6 Prozent) und psychischen Erkrankungen (16,2 Prozent), bedingt durch Depressionen, Burn-out und andere stressbedingte Erkrankungen. Als Suchbegriff bei Google liefert „Burn-out“ schlappe 68 Millionen Einträge – „Weihnachtsmann“ und „Christkind“ erreichen zusammen hingegen nur etwa 9 Millionen.
Ein guter Grund also, sich zu Weihnachten vor allem Erholung zu schenken, um Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen und neue Energie zu tanken. Übrigens sind körperliche und geistige Entspannung eng miteinander verbunden und verstärken sich gegenseitig. Mit unserem 10-Punkte-Plan werden die Feiertage zur erquickenden Auszeit.
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Nehmen Sie sich vor, ohne Reue zu genießen!
Wenn Sie allein schon beim Anblick von Gans und Klößen das schlechte Gewissen plagt, ist der Genuss dahin. Sparen Sie sich das Kalorienzählen und nehmen Sie sich bewusst vor, die Feiertage auch kulinarisch zu genießen. Sie dürfen auch ruhig öfter zur Schokolade greifen. Am besten zu einer Sorte mit über 70 Prozent Kakao-Gehalt. Die enthält nämlich Eisen, Magnesium und Antioxidantien – gut für Blutbild und Knochenbau.
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Schlafen Sie viel und vor allem richtig!
Gönnen Sie Ihrem Körper mal wieder ausreichend Schlaf, denn das ist die Basis für Ihre Fitness und Gesundheit. Rund sieben Stunden reichen in der Regel aus. Für einen erholsamen Schlaf ist es ratsam, abends möglichst zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen, sämtliche störenden Lärmquellen zu eliminieren und bei ca. 18 Grad Celsius zu schlafen.
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Gestalten Sie den Tag nach Ihrer inneren Uhr!
Nutzen Sie die arbeitsfreie Zeit ohne Termine, indem Sie auf Ihre innere Uhr achten. Die hat jeder aber nicht bei jedem tickt sie gleich. Ihr Körper signalisiert damit, wann er eine Pause braucht. Meist erwischt uns das Tief um die Mittagszeit, manchmal auch schon um 9 Uhr morgens und höchstwahrscheinlich am späten Nachmittag. Versuchen Sie nicht, dagegen anzukämpfen, sondern gönnen Sie sich eine Pause.
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Verbringen Sie Zeit mit Familie und Freunden!
Auch wenn Sie nach dem Meeting-Marathon in den letzten Wochen eigentlich niemanden mehr sehen wollen - sich mit Freunden und Familie zu treffen und sich über andere Dinge als Kundenaquise oder Auftragslage zu unterhalten, rückt den Fokus zurecht und macht Ihnen bewusst, dass es neben dem Job noch andere wichtige Dinge im Leben gibt.
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Bewegen Sie sich regelmäßig und mit Spaß!
Überwinden Sie den inneren Schweinehund. Sport und Bewegung eignen sich hervorragend zur Stressbewältigung. Vorausgesetzt, Sie setzen sich dabei nicht unter Leistungsdruck. 30 bis 45 Minuten leichter Ausdauersport wie etwa Joggen oder Walken baut Spannungen ab und Energiereserven auf. Wetten, danach könnten Sie (Weihnachts)Bäume ausreißen?
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Lernen Sie Methoden, um Stress abzubauen!
Auch wenn Sie zwischen Weihnachten und Neujahr entspannt in den Tag hineinleben, spätestens in der zweiten Januarwoche hat der Berufsalltag sie wieder. Darum ist die stade Zeit genau richtig, um sich einmal mit Methoden zur Entspannung und zum Stressabbau vertraut zu machen. Versuchen Sie sich zum Beispiel in autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung oder speziellen Atemübungen. Falls auf Ihrem Wunschzettel noch Platz ist, wäre eine CD oder ein Buch zum Thema ein passendes Weihnachtsgeschenk.
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Genießen Sie ab und zu eine Tasse Tee!
„Abwarten und Tee trinken“ ist nicht umsonst eine Redewendung, die jede Hektik im Keim erstickt. Mit ein paar ruhigen Minuten und dem richtigen Kräutlein, lässt sich jede Verstimmung kurieren. Pfefferminze zum Beispiel lässt einen das Tief nach dem Essen schneller überwinden. Ginseng wirkt bei Erschöpfung, Mate erfrischt und belebt, Hopfen Baldrian und Melisse helfen bei Nervosität, Gereiztheit und Schlafstörungen. Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten.
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Lösen Sie Konflikte!
Wenn unliebsame Entscheidungen vor sich her schieben, werden Sie während der Feiertage kaum Erholung finden. Auch Sorgen rauben uns Energie. Machen Sie gleich zu Beginn eine Liste mit allen Dingen, die Sie belasten und versuchen Sie diese nach und nach „abzuarbeiten“. Gespräche mit dem Partner oder Freunden sind dabei oft hilfreich.
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Tanken Sie Sonne, auch an trüben Tagen!
Sonnenlicht ist pure Energie für unseren Körper. Nicht ohne Grund fühlen wir uns im Herbst und im Winter oft matt und müde. Doch selbst wenn es die Sonne an trüben Tagen nicht durch die dicke Wolkenschicht schafft, ist es draußen mit 3000 Lux immer noch deutlich heller als in der Wohnung (500 – 600 Lux). Machen Sie deshalb täglich einen kleinen Spaziergang. Wem das nicht reicht: Im Fachhandel gibt es Lichttherapiegeräte mit 2500 Lux, die Sie wieder zum Strahlen bringen.
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Wollen, nicht Müssen!
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