Veröffentlicht von CareerBuilder Germany am 09 April 2009
Themen: Arbeitsalltag - Mitarbeiterführung - HR Management & Strategie | Keine Kommentare

Leitbildentwicklung in Unternehmen

Das professionelle Leitbild heften sich Unternehmen gerne groß und bunt auf die eigene Firmen-Homepage. Doch viel zu oft ist ein Leitbild eben auch nur das: ein schnell zusammengezimmertes Marketing-Instrument ohne jede Beteiligung der Mitarbeiter. Dabei kann ein Leitbild vor allem eines sein: ein Instrument zur Verbesserung der Teamkultur und Arbeitsablaufoptimierung.

Mit schön gestaltetem Cover steht es in der Vitrine der Geschäftsführung. Wenn ein Leitbild nur noch hinter verschlossenen Türen einer Firma „stattfindet“, hat es sein Ziel verfehlt. Das investierte Geld hätte sinnvoller eingesetzt werden können. Denn eine Leitbildentwicklung endet nicht mit dem letzten Punkt auf der letzten Seite des Leitbild-Logbuchs - meistens beginnt sie hier erst richtig. Ein Leitbild ist ein fortlaufender Prozess, der ständiger Anpassung an interne wie externe Gegebenheiten bedarf, dann jedoch entscheidend zur Wertschöpfung und Existenzsicherung eines Unternehmens beitragen kann. Dafür muss es jedoch vom Unternehmen und damit den Mitarbeitern gelebt werden. Allen voran jedoch von den Vorgesetzten.

Wer sind wir? Wofür stehen wir?

Das sind zwei der essentiellen Fragen eines Leitbilds. Die Qualität des Unternehmens komprimiert und punktgenau zu beschreiben, ist Aufgabe eines Leitbilds. Es dient deshalb auch dazu, die Unternehmens- und Teamkultur zur konservieren, um diese dann stetig weiterzuentwickeln.

Kernelement eines jeden Leitbilds sind die Leitsätze. Neben den Kompetenzen des Unternehmens werden hier die zentralen Ziele und Werte des Unternehmens bestimmt und festgehalten. Diese Sätze sollten kurz, prägnant und positiv-stimmend sein. Ein Beispiel kann sein: „Wir sprechen Probleme im Team offen an und kritisieren konstruktiv“.

Der Entwicklungsprozess

Je nach Firmengröße kann das Team auch in den kompletten Entstehungsvorgang des Leitbilds aktiv eingebunden werden. Bei größeren Unternehmen bietet es sich jedoch an, die Mitarbeiter zwar einzubeziehen, das eigentliche Leitbild aber unter starken Einflüssen der Mitarbeiter, von einer eigenen Arbeitsgruppe entwickeln zu lassen. Die Mitarbeiteransprache bei diesem Prozess ist jedoch von besonderer Wichtigkeit, da diese das Leitbild tagtäglich mittragen und leben sollen.

Zu Beginn des Entwicklungsprozesses sollten auf einer Veranstaltung die Anregungen, Probleme und Wünsche der Mitarbeiter gesammelt werden. Die so zusammengestellten Zieldefinitionen müssen dann von der Arbeitsgruppe entsprechend verarbeitet werden. Der nun folgende Prozess bedarf einer fortlaufenden Abstimmung mit den wichtigen Gruppen (Mitarbeiter, Geschäftsführung) und einer daraus entstehenden Weiterentwicklung der gesammelten Wünsche und Ideen, was schließlich in ein fertiges Unternehmensleitbild mündet. Das finale Leitbild geht gedruckt an jeden Mitarbeiter. Es kann (und sollte) auch als Marketing-Instrument eingesetzt werden. Dafür muss es jedoch von den Mitarbeitern des Unternehmens gelebt werden, um so seine wahre Energie zu entfalten. Die soziale Verantwortung eines Unternehmens ist wichtig, sie darf allerdings kein bloßer Werbe-Stempel sein. Wichtig ist es auch, fortlaufend die im Leitbild festgelegten Unternehmensziele und Verhaltensweisen im Team zu überprüfen und gegebenenfalls weiterzuentwickeln. Gelingt dies, bringt ein Leitbild das Unternehmen weiter. Und das nicht nur in der Außendarstellung, sondern vor allem in einer neuen Art des Zugehörigkeitsgefühls der Mitarbeiter zum Unternehmen - etwas, das man mit keinem Gehalt der Welt erreichen kann.

 

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