Jedes Unternehmen steht vor dem Risiko eine „vergiftete“ Arbeitskultur zu entwickeln – ganz unabhängig von der Größe. Dennoch: In einem kleinen Unternehmen können die Effekte besonders gravierend sein. Denn Sie sind darauf angewiesen, dass Ihr eng zusammenarbeitendes Team wie eine harmonische Einheit fungiert. Leider sind die Hinweise auf eine giftige Atmosphäre nicht immer leicht zu erkennen - gerade für vielbeschäftigte Führungskräfte. Wir zeigen, worauf Sie achten sollten, um eine gefährliche Unternehmenskultur aufzudecken, bevor sie die Moral zerstört und Ihr Business im Kern schädigt.
Geheimnisvolle Konversationen
Wenn Sie einen Raum betreten, haben Sie das Gefühl, dass plötzlich eine unangenehme Stille herrscht? Sie erwischen immer wieder bestimmte Mitarbeiter, die einander zuflüstern, wenn ein Kollege gerade nicht dabei ist? Sofern kein Geburtstag bevorsteht, sind geheimnisvolle Diskussionen ein deutliches Zeichen für Probleme.
Der ständige Blick auf die Uhr
Apropos Konversationen: Ihre Küche ist nur noch zum Ort geworden, an dem man sich schnell ein Glas Wasser holt? Ihre Mitarbeiter verlassen abends schneller das Büro als Sie gucken können und geben morgens kaum ein „Hallo“ von sich? Es wird schwieriger, Mitarbeiter zu finden, die bereit sind, Überstunden zu leisten? Ein solches Arbeitsumfeld ist Gift für den Kameradschaftsgeist und führt dazu, dass Ihre Mitarbeiter gestresst ständig auf die Uhr schauen.
Erhöhte Anzahl an Krankheitstagen
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Mitarbeiter geradezu krankhaft nach jedem Fehler in Ihrem Arbeitsumfeld suchen, hat sich durch diesen chronischen Stress möglicherweise auch ihr Immunsystem verschlechtert. Dementsprechend könnte eine steigende Abwesenheitsquote ein Hinweis darauf sein, dass es Ihren Mitarbeitern immer schwerer fällt, sich in ein unangenehmes Arbeitsumfeld zu schleppen – oder dass sie vielleicht ein wenig mehr Freizeit brauchen, um nach einem neuen Job zu schauen.
Fehlende Einsatzbereitschaft
Kleine Unternehmen blühen gerade dann auf, wenn jeder Mitarbeiter Beiträge in gleichem Maße leistet. Sinkende Produktivität bzw. zunehmend fehlerhaftes Arbeiten sollte unbedingt hinterfragt zu werden. Doch auch diese klaren Anzeichen können bereits auf fehlende Einsatzbereitschaft hinweisen:
- Meetings bestehen nur noch aus Monologen; außer Ihnen will niemand etwas beitragen.
- Auf neue Projekte reagieren Ihre Mitarbeiter mit Resignation statt Eifer.
- Mitarbeiter erscheinen zögerlich, wenn es darum geht, einem Kollegen zu helfen.
- Der Satz “Das ist nicht mein Job” hat sich bereits fest im Unternehmensvokabular etabliert.
Clevere Chefs sehen Handlungsbedarf, wenn sie diese Vorboten einer giftigen Arbeitsatmosphäre entdecken. Häufig kann bereits das öffentliche Ansprechen von Problemen ein wertvoller erster Schritt sein. Kleine Unternehmen haben den Vorteil, dass sie aufgrund der kleinen Gruppe kurzerhand in einem Raum zusammenkommen können, um eine klärende Diskussion zu führen. Sprechen Sie dabei das, was Sie mitbekommen haben, in aufmerksamer und dennoch sachlicher Art und Weise an. (Mit anklagenden Formulierungen werden Sie eher auf Ablehnung oder Schweigen stoßen.) Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, ihre Bedenken zu äußern und zusammen an möglichen Lösungen zu arbeiten.
Eine weitere Strategie wäre die Einführung regelmäßiger (jährlicher oder halbjährlicher) Motivationsumfragen, um ehrliches Feedback bezüglich der Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter zu erhalten. Umfragen sollten idealerweise anonym stattfinden, sodass Mitarbeiter beruhigt ehrlich sein können – und Sie erhalten präzisere Einblicke in ihr Motivationslevel. Versuchen Sie, Ihren Mitarbeitern so detaillierte Antworten wie möglich zu entlocken, um zu erfahren, wo genau die Ursachen versteckt sind.
Und zu guter Letzt: Denken Sie darüber nach, persönliche Gespräche zur Mitarbeiterbindung zu führen. Diese Maßnahme ähnelt dem Gespräch vor einer Kündigung – doch an dieser Stelle können Sie wertvolle Informationen sammeln und tätig werden, bevor es zu spät ist. Befragen Sie Ihre Mitarbeiter, was ihnen am besten und was ihnen am wenigsten am Unternehmen gefällt, wie das Arbeitsumfeld verbessert werden könnte und was sie dazu verleiten würde, das Unternehmen zu verlassen. So werden Sie interessante Einblicke erhalten und Ihre Mitarbeiter werden sich deutlich wertgeschätzter fühlen.
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