“Wenn Sie kein gutes Recruiting-System besitzen, werden Sie eine große Anzahl guter Kandidaten verlieren“, so John Hinojos, Vizepräsident des Beratungsdienstleisters HRchitect, bei der ERE West Conference in San Diego. „Ihre Plattform ist das Gesicht Ihres Unternehmens.“ Doch nicht jeder reagiert positiv auf Verändungen – selbst wenn sie offensichtlich zum Besseren sind. Wenn die Implementierung neuer Tools ein Erfolg werden soll, dann ist eine gute Akzeptanz im gesamten Unternehmen entschiedend. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Kollegen mit Ihrer Begeisterung für neue Technologie anstecken können.
In seiner Präsentation “Einführung und Integration neuer Recruiting-Technologie/Systeme”, diskutierte Hinojos die wesentlichen Punkte zur erfolgreichen Einführung und Integrierung neuer Recruiting-Technologiesysteme und stellte die folgenden Schlüsselelemente zur System-Einbindung vor:
- Holen Sie alle Stakeholder früh und so oft wie möglich ins Boot. Dazu zählt jeder, der mit dem System in Berührung kommt – nicht nur Recruiter und HR-Mitarbeiter. Zeigen Sie ihnen, wie es sie beim Recruiting-Prozess unterstützen, wie es Zeit sparen und wie es sich positiv auf den Reingewinn auswirken wird.
- Es sollte zu Ihrer Unternehmenskultur passen. Wirkt es so, als würde Ihre Webseite nahtlos in Ihr Content Management System übergehen? Stellen Sie sicher, dass Sie die gleiche Tonalität verwenden. Ansonsten werden es die Leute nicht nutzen.
- Überprüfen Sie die Nutzerfreundlichkeit des Systems. Wenn Sie nach einer Demo denken „Das könnte ich jetzt ohne jedes Training verwenden“, so ist dies wahrscheinlich das System, das Sie nutzen sollten.
- Haben Sie einen Change-Management-Plan. Seien Sie bereit und gewillt, Zeit und Mühe in das Projekt zu stecken. (Siehe auch „Das Wichtigste in Kürze“ weiter unten)
- Bestimmen Sie im Voraus Nutzergruppen, die die Einführung erschweren könnten, und begegnen Sie ihnen gezielt. Wer in Ihrem Unternehmen wird gegenüber dieser Veränderung den größten Widerstand leisten? Entwickeln Sie einen Plan, wie Sie mit diesen Personen umgehen werden.
- Ein paar Cheerleader können auch nützlich sein. Finden Sie Mitarbeiter, die die Veränderung befürworten und als Botschafter andere für sich gewinnen werden.
- Bedenken Sie: Trainieren sollte ein laufendes Bestreben sein. Trainieren Sie aus zwei Gründen nicht nur einmal zu Beginn oder beim Going-Live: 1) Mitarbeiter werden das Unternehmen verlassen, und 2) es wird wahrscheinlich System-Upgrades geben. (Denken Sie darüber nach, einen Bonus oder eine monetäre Belohnung anzubieten, um Mitarbeiter zu motivieren und ihnen einen Anreiz zur Nutzung des Systems zu bieten.)
- Nutzen Sie ruhig Testgruppen, um die Nutzerfreundlichkeit des Systems zu beurteilen. Wählen Sie neue Mitarbeiter oder die letzten Bewerber als Ihre Testpersonen. Beobachten Sie die, die gut zurechtkommen und die, bei denen dies nicht der Fall ist, um die Gründe dafür herauszufinden und Fehler zu beheben.
- Bedenken Sie: Nicht alle Browser sind gleich. Denken Sie an die Unterschiede zwischen verschiedenen Browsern – Internet Explorer, Chrome, Firefox, Safari – innerhalb des Systems könnten sie alle unterschiedlich funktionieren. Stellen Sie sicher, dass Sie das System in jedem Browser testen, um die Unterschiede zu kennen. Unterrichten Sie Mitarbeiter dann über die Eigenarten der verschiedenen Systeme.
Kommunizieren Sie früh…
„Die Einführung ist ein Marketing-, kein Technologie-Projekt”, erinnerte Hinojos die Zuhörer. Ein guter Plan zur Kommunikation hilft Ihnen dabei, Nutzer und Stakeholder auf Ihre Seite zu ziehen. Beim „Verkauf“ neuer Recruiting-Technologie an die Betroffenen sollten Sie die folgenden Punkte anbringen:
- Der Grund für die Veränderung: Warum ist eine neue Recruiting-Technologie notwendig?
- Der Wert des Systems für das Unternehmen und seine Mitarbeiter: Wie wird die neue Recruiting-Technologie ihr Leben einfacher machen? Welche Auswirkungen wird es auf den Reingewinn haben?
- Ihre Strategie: Wie werden Sie die Veränderung realisieren?
…und so oft wie möglich
Bleiben Sie beständig. Denken Sie darüber nach, einen internen E-Mail-Newsletter oder Blog einzuführen, um Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten. Sie könnten Menschen auch mithilfe eines Wettbewerbs oder spielerisch motivieren, um ihr Interesse für die neue Recruiting-Technologie zu wecken. Social Media kann ebenfalls ein effektives Tool sein, um das Bewusstsein für die Software zu schärfen.
Das Wichtigste in Kürze:
Veränderungen gehen auch immer mit Schwierigkeiten einher. Beachten Sie die folgenden Empfehlungen bei der Implementierung Ihrer neuen Recruiting-Technologie.
- Vermeiden Sie willkürliche Implementierungs- und Roll-out-Termine. Planen Sie entsprechend – es gibt nie genug Zeit.
- Weniger ist mehr. Machen Sie es nicht zu kompliziert.
- Drängeln Sie nicht.
- Nutzen Sie das richtige Team vor Ort.
- Sorgen Sie für ein gutes Verhältnis zu Ihrem IT-Team.
- Pflegen Sie gute Beziehungen zu Lieferanten – alten und neuen gleichermaßen. Teilen Sie Erfolge und Herausforderungen.
- Dinge werden zwangsläufig anfangs schief gehen. Planen Sie viel Zeit zum Testen ein.
- Lassen Sie die Netzwerkverbindungen innerhalb Ihres Unternehmens überprüfen – einschließlich der Firewall-Regeln, die die Nutzung des Systems erschweren könnten.
- Entwickeln Sie eine Unternehmenspolitik, die sich um die Nutzung der neuen Recruiting-Technologie dreht.
- Denken Sie daran: Es gibt Zeiten, in denen selbst gute Systeme fehlerhaft werden. Rechnen Sie währenddessen mit Schwierigkeiten. Haben Sie einen Plan im Hinterkopf, wie Sie damit umgehen.
Eine neue Recruiting-Technologie zu implementieren und einzuführen ist meist ein langer und intensiver Prozess. Jedoch werden sich die investierte Zeit und Mühe langfristig lohnen. So werden Sie nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch Stress reduzieren und nicht zuletzt die Produktivität Ihres Recruiting-Teams erhöhen.
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