Veröffentlicht von CareerBuilder Germany am 21 Mai 2019
Themen: Employer Branding - Kommunikation - Stellenanzeigen | Keine Kommentare

soft_skills_february2016_834x474_8073409.jpgUnternehmen erwarten von Bewerbern deutlich mehr als eine solide Ausbildung, fachliche Qualifikationen und wertvolle Berufserfahrung. Auch persönliche, soziale und methodische Kompetenzen sollen unter Beweis gestellt werden. Und das nicht erst im Vorstellungsgespräch, sondern bereits mit den Bewerbungsunterlagen. Denn die Soft Skills spielen bei der Entscheidung für einen Kandidaten eine bedeutende Rolle. Doch wie sieht es umgekehrt aus? Auch Unternehmen müssen mit weichen Faktoren überzeugen, um sich einen Attraktivitätsbonus zu sichern und sich im Wettbewerb um die besten Talente abzuheben. Auch hier gilt: Je früher im Bewerbungsprozess sie darüber informieren, umso besser. Neben der Unternehmenswebsite und den eigenen Social Media Profilen ist die Stellenanzeige in der Regel die erste Möglichkeit des Unternehmens, sich vor den Bewerbern ins rechte Licht zu rücken. Der ein oder andere Hinweis auf unternehmerische Soft Skills ist da also angebracht.

Die wichtigsten „Arbeitgeber-Soft-Skills“

Doch auf welche konkreten Kompetenzen soll das Unternehmen im engen Korsett der Stellenanzeige hinweisen? Welche Eigenschaften überzeugen Bewerber und motivieren sie, ihre Unterlagen einzureichen? Arbeitgeber fordern von Bewerbern neben den Hard Skills vor allem Motivation & Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikations- & Kritikfähigkeit, Teamgeist sowie Leistungswille & Belastbarkeit. Hier können Unternehmen durchaus mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass sie diese Anforderungen auch an sich selbst stellen.

Motivation und Engagement signalisiert ein Unternehmen, in dem es sich stetig neue Ziele setzt – nicht nur im Hinblick auf das Geschäftsergebnis, sondern vor allem in Bezug auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Auch Zielsetzungen im Umwelt-, Ressourcen und Gesundheitsmanagement zeigen unternehmerisches Engagement, das Bewerbern imponiert. Dass Sie bereit sind, sich für jeden Mitarbeiter persönlich einzusetzen, belegen zum Beispiel individuelle Karrierepläne verbunden mit einem umfassenden Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten.

Ein verantwortungsbewusstes Handeln muss nach Innen und nach Außen gerichtet sein. Machen Sie deutlich, dass Sie sich den Konsequenzen Ihres Tuns stets bewusst sind. Sind zum Beispiel Nachhaltigkeit, Work-Life-Balance und kulturelle Vielfalt wichtige Kriterien bei unternehmerischen Entscheidungen, zeigen Sie Verantwortung gegenüber Ihren Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt.

Wenn Sie Teamgeist von Ihren Bewerbern fordern, kommen Sie nicht umhin, dafür die passenden Strukturen zu bieten. Formulieren Sie diese Anforderung also so, dass Sie die Kandidaten auch von Ihrer Teamfähigkeit überzeugen – zum Beispiel mit flachen Hierarchien, Teamstrukturen und einer auf Vertrauen und Respekt basierenden Führungskultur.

Einen Hinweis auf Ihre Kommunikationsfähigkeit wiederum lässt sich übrigens leicht in eine Stellenanzeige integrieren, indem Sie interessierte Bewerber zum Dialog auffordern und für weitere Fragen eine Kontaktmöglichkeit angeben.

Die Kunst der perfekten Stellenanzeige

Natürlich bietet eine Stellenanzeige nicht den Rahmen, um ausführlich auf Ihre unternehmerischen Soft Skills einzugehen. Sie soll zunächst umfassend informieren – über das Unternehmen, über die zu besetzende Stelle mit ihren Tätigkeitsschwerpunkten und Perspektiven sowie über Anforderungen und nötige Qualifikationen, die der Kandidat mitbringen soll. Immer mit dem Credo: So ausführlich wie nötig, so kurz wie möglich. Trotzdem gibt es an vielen Stellen die Möglichkeit, Ihre Stärken als Arbeitgeber subtil einfließen zu lassen. Denn mit der Stellenanzeige werben Sie für Ihr Unternehmen, indem Sie positive Emotionen transportieren und neugierig machen. Achten Sie dabei auf eine positive Sprachwahl. Vermeiden Sie harte Begriffe wie „Belastbarkeit“, „durchsetzungsstark“ oder „offensiv. Auch Anglizismen und komplizierte interne Fachbezeichnungen kommen bei Bewerbern nicht gut an.

So integrieren Sie geschickt Ihre Unternehmer-Soft-Skills

In den meisten Fällen ist eine Stellenanzeige nach dem Prinzip der fünf W’s aufgebaut: ‚Wir sind…‘, ‚Wir suchen…‘, ‚Wir erwarten…‘, ‚Wir bieten…‘ und ‚Wir bitten um…‘. Unter dem ersten Absatz ‚Wir sind…‘ stellen Sie das Unternehmen und sich als Arbeitgeber vor. Hier bietet es sich natürlich an, auf die Arbeitgeber-Soft-Skills einzugehen, zum Beispiel indem Sie Ihre Ziele hinsichtlich der Mitarbeiterzufriedenheit formulieren.

Unter ‚Wir suchen…‘folgt in der Regel eine Kurzbeschreibung der vakanten Stelle inklusive einer Darstellung des Aufgabenbereiches. In diesem Zusammenhang kann die Beschreibung der Organisationstruktur und der Position der Stelle in der Unternehmenshierarchie Aufschluss auf die gelebte Führungskultur und die Wertschätzung von Team-Arbeit geben. Mit dem dritten W, ‚Wir erwarten…‘, erfährt der Bewerber, welche Anforderungen an ihn gestellt werden. Im Bereich Soft Skills können sich hier Parallelen ergeben, die Sie für Ihre Eigendarstellung nutzen können. Zum Beispiel können Sie den Wunsch nach Kommunikations- und Kritikfähigkeit mit dem Hinweis auf regelmäßige 360°-Gespräche begründen.

Bitte keine leeren Versprechungen

Im folgenden Absatz ‚Wir bieten…‘ können Sie den Bewerber von Ihren Arbeitgeber-Soft-Skills überzeugen, indem Sie ganz konkret sagen, wie Sie sich als Unternehmen individuell für ihn einsetzen – zum Beispiel mit einer persönlichen Karriereplanung oder mit dem Ziel einer persönlichen Work-Life-Balance. Auch Maßnahmen, die ein kollegiales und teamorientiertes Arbeitsumfeld unterstützen, können hier aufgeführt werden. Nach dem Sie mit dem letzten W, ‚Wir bitten um…‘, alle notwendigen Unterlagen aufgelistet und eine Handlungsanweisung für die Bewerbung gegeben haben, signalisiert, wie bereits erwähnt, eine Kontaktmöglichkeit für weitere Fragen Ihre Kommunikationsbereitschaft gegenüber dem Bewerber. Allerdings müssen Sie in dem Fall sicherstellen, dass sämtliche Anrufe auch freundlich angenommen und E-Mails zeitnah beantwortet werden.

Durch das geschickte Platzieren von Schlüsselworten, durch Hinweise auf Unternehmensziele und die gelebte Führungskultur, aber auch anhand konkreter Angebote für die individuelle Entwicklung des Bewerbers im Unternehmen, kann sich dieser also bereits in der Stellenausschreibung von Ihren Soft Skills als Arbeitgeber überzeugen.

Bildquelle: © foto.fritz - Shutterstock.com  

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