Wie allerorts vermeldet wird, geht es mit der Wirtschaft wieder aufwärts und so finden immer mehr Leute einen Job. So lautet die Titelschlagzeile der Bildzeitung am 2. Mai „Jobwunder – 823.000 Jobs geschaffen“. Dazu vermelden Arbeitsmarktexperten dieser Tage, dass auch die drei Millionen Marke im Laufe des Jahres angekratzt werden könnte.
Zweifelsohne erholt sich die Wirtschaft und somit auch der Arbeitsmarkt. Langzeitarbeitslose hingegen profitieren vom Aufschwung bisher so gut wie gar nicht und auch schwierig zu besetzende Stellen werden lieber gar nicht als mit älteren Menschen besetzt. Beispiel: Ingenieure
Ingenieure sind derzeit gefragter denn je. Alle Firmen suchen und kämpfen händeringend um gutes Personal. Recruiter sagen, dass sie mit dem Besetzen genau dieser Stellen kaum hinterherkommen. Derweil gibt es eine ganze Reihe an arbeitslosen Ingenieuren auf dem Markt. Das Problem ist nur, dass es eben keine Hochschulabsolventen sondern Damen und Herren um die 50. sind.
Die sind keinesfalls schlechter als die jungen, aber eben entscheidend teurer. Außerdem werden oft fadenscheinige Argumente vorgebracht, weshalb ältere Arbeitskräfte ungeeignet sind. „Zu oft krank“ oder „zu unflexibel einsetzbar“ um nur einige Ausflüchte zu nennen. Unternehmen unterschätzen den Wert von älteren Arbeitskräften immer noch immens. Zu oft werden diese zu schnell aufs Abstellgleis geschoben. Dabei ist ein „alter Hase“ gerade für den jungen Nachwuchs unverzichtbar, da Erfahrung auch an keiner Elite-Uni auf dem Vorlesungsplan steht.
Auch ein kurzer Blick auf die Demografie verrät uns schnell, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass Deutschland immer älter wird und somit ältere Arbeitskräfte eine immer größer werdende Rolle spielen werden. Die Rente mit 67 trägt nun auch nicht direkt dazu bei, dass sich dieser Trend ändern dürfte. Somit wird eine wesentliche Herausforderung in den nächsten Jahren darin bestehen, gezielt die Vorteile älterer Mitarbeiter mit den Vorzügen von Hochschulabsolventen zu verbinden. Sollte dieses gelingen, lasse ich mich auch gerne zu einem dreifachen Hipp Hipp Hurra durchringen.
Bilderquelle: © .shock, fotolia.com
Autor: Lasse Schmid
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