Die Suche nach der passenden Stellenanzeige birgt oft große Herausforderungen. Nicht genug damit, dass so mancher Arbeitgeber die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“ zu suchen scheint, nein, der Bewerber sieht sich mittlerweile häufig mit der neudeutschen Variante konfrontiert, dem „Eggproviding Woolmilkexecutivemanagerpig“.
Kurz: Es wird immer schwieriger, Anglizismen, die für Berufsbezeichnungen stehen, richtig zu deuten. Oder hätten Sie gewusst, dass ein „Corporate Reseller Sales Manager“ schlicht und einfach ein „Kundenbetreuer“ ist? Und ein „Hair Artist“ ein Friseur? Beim Erstkontakt mit Stellenanzeigen gilt: Bauen Sie Berührungsängste ab!Der Aufbau einer Stellenanzeige folgt immer dem gleichen Prinzip: Er beginnt mit einem kurzen Firmenportrait (wer sucht?), dann folgen das konkrete Stellenangebot (für welche Tätigkeit?), die Anforderungen (wen, mit welchen Qualifikationen/ Fähigkeiten?) und eventuell Hinweise auf die Vergütung, Einstellungsdatum, Aufstiegschancen, Arbeitszeiten, etc. (zu welchen Bedingungen?). Außerdem enthält jedes Stellenangebot die Art der gewünschten Kontaktaufnahme, das heißt der bevorzugten Bewerbungsform (vollständige Bewerbungsunterlagen, Email-Bewerbung, etc.).
Das Firmenportraitsollte stets aufmerksam gelesen werden, denn es enthält wichtige Informationen über den potentiellen Arbeitgeber. In den meisten Fällen bietet sich zusätzlich eine ausführliche Beschäftigung mit der Homepage des Unternehmens an. Auf diese Weise können Sie sich ein umfassendes Bild von Ihrem potentiellen Arbeitgeber machen. Tipp: Lassen Sie Ihr neu gewonnenes Wissen in Ihr Bewerbungsanschreiben einfließen. So wirken Sie informiert und kompetent.Englische Berufsbezeichnungen werden häufig von Firmen benutzt, um auf ein internationales Betätigungsfeld hinzuweisen. Gute Englischkenntnisse sind dann Pflicht. In modernen Dienstleistungsbranchen gehören englische Jobtitel zum guten Ton. Sie sollen auf das moderne Image der Firma verweisen und lassen auf moderne Unternehmensstrukturen schließen. Aber lassen Sie sich nicht abschrecken! Eine kurze Internetrecherche erspart Ihnen den Dolmetscher und Sie wissen, mit welchem Berufsbild Sie es zu tun haben.
Die Anforderungen lassen sich in zwei Kategorien gliedern: „hard“ und „soft skills“. Zu den „hard skills“ zählen Aus- und Bildungsabschlüsse (Diplom-Ingenieur, Betriebswirt, etc.), Arbeitszeugnisse und sonstige Nachweise über Berufserfahrung. Zu den „soft skills“ gehören soziale Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit oder Teamorientierung. Darüber hinaus lassen sich die Anforderungen in Muss- und Soll-Kriterien unterteilen. Formuliert das Stellenangebot für die „hard skills“ ausdrücklich "Voraussetzung ist..." oder "Erwartet wird..." sollte das Profil des Bewerbers möglichst nicht allzu weit vom Geforderten abweichen. Lautet die Formulierung jedoch „Haben Sie außerdem noch..." signalisiert diese deutlich: "Wir bevorzugen Bewerber, die dieses Kriterium erfüllen". Wer sonst alle Anforderungen erfüllt, hat gute Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.Als Faustregel gilt: Die Stellenanzeige ist eine Art „Wunschzettel“ des Arbeitgebers! Selten entspricht ein Bewerberprofil zu 100 Prozent den Anforderungen des Arbeitgebers. Entspricht das Stellenangebot zu ca. 60 Prozent Ihrem Profil, kann sich die Bewerbung lohnen.
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