Veröffentlicht von CareerBuilder Germany am 26 Juni 2012
Themen: HR-Technologie-Trends - HR Management & Strategie | Keine Kommentare

Cloud Computing: Was bringt die Wolke im Personalmanagement?

Kosteneffizienz hin, Datenschutz her: Während in vielen Unternehmensbereichen Prozesse und Abläufe durch Cloud Services verschlankt und optimiert werden, haben viele Personaler Bedenken, sensible Daten auf zentralen Servern der Dienstleister abzulegen. Mit Volker Diekmann, Teamleiter Vertrieb von Ethalon sprechen wir über die Chancen und Risiken von Cloud Computing im Personalmanagement.

Cloud Computing, also die Möglichkeit, Daten zur Weiterbearbeitung, Sicherung oder Aktualisierung in einer von externen Dienstleistern unterhaltenen sogenannten Datenwolke im Internet abzulegen, war laut Marktforschungsunternehmen Gartner die wichtigste strategische Technologie 2011. Die Vorteile liegen vor allem in der Kostenersparnis. Statt aufwendiger Installationen eigener Computersysteme und zeitintensiver Wartungsarbeiten, können Unternehmen flexibel und bedarfsorientiert auf die Angebote in der Cloud zugreifen. Während viele andere Bereiche der Unternehmen bereits CloudServices wie SaaS-Angebote (Software as a Service) nutzen, haben Personalabteilungen aber noch Bedenken, sensible Daten in die Wolke zuschicken. Über die Chancen und Risiken von CloudServices für das Personalmanagement sprachen wir mit Volker Diekmann, Teamleiter Vertrieb von Ethalon, einem Anbieter von individuellen IT-Lösungen in den Bereichen Anwendungsintegration und Unternehmensportale.

Herr Dieckmann, Personalabteilungen haben Bedenken, sensible Daten in die Cloud zu stellen. Ist diese Besorgnis berechtigt?

„Selbstverständlich sollte kein Verantwortlicher im Personalbereich bedenkenlos externe Dienste nutzen, bei denen sensible – also personen- und unternehmensbezogene – Daten eine Rolle spielen. Das können zum Beispiel Daten aus den Bereichen Personaladministration, Personalplanung und -wirtschaft sein, aber auch das Reisemanagement, die Personalkostenplanung oder das Berichtswesen betreffen. Unabhängig von den derzeitigen Cloud Computing Services werden mit den Möglichkeiten von Web 2.0 immer mehr Dienste angeboten, die den eigenen Mitarbeitern online zur Verfügung stehen. Das beginnt bei der mobilen Zeiterfassung von Mitarbeitern via Onlineportal, Reisekostenabrechnung, Zertifikaterwerbung und dergleichen. Und sofort steht der Verantwortliche vor der gleichen Frage: Wie gestalte ich den Zugriff und die Nutzung dieser Dienste sicher? Wichtig ist es, auf einen Partner zu setzen, der sein Handwerk versteht und auf höchstem Niveau mit gut ausgebildeten Mitarbeitern seine Cloud-Dienste anbietet. Ein vernünftiges Vertragswerk, das den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes entspricht und in dem die Leistungen und Sicherheitsmaßnahmen konkret beschrieben sind, ist dafür die Voraussetzung.“

Wie gewährleisten Sie eine höchstmögliche Datensicherheit?

„Durch Investitionen in die Ausbildung unserer Mitarbeiter und in unsere Infrastruktur – ein niemals endender Prozess. Das fängt bei der Zutrittskontrolle für unser Rechenzentrum an. Genauso gehören aber die laufenden Zertifizierungen unserer Systemengineers oder Investitionen in unsere Back-up-Systeme dazu.“

Welche Vorteile bringt Cloud Computing den Personalverantwortlichen?

„Die Vorteile und der Nutzen durch Cloud Computing sind vielfältig. In dezentral organisierten Unternehmen bringen die durch das Cloud Computing gegebenen Möglichkeiten Zeitvorteile und eine Verschlankung der administrativen Abläufe, also Kostenersparnisse mit sich. Neben dem Sparpotenzial sehen viele Kunden aber auch die Möglichkeit, eingefahrene Unternehmensabläufe auf den Prüfstand zu stellen und eine Standardisierung anzustreben. Das gilt vor allem für Unternehmensbereiche, die nicht zur Kernkompetenz und damit zur originären Wertschöpfung des Unternehmens beitragen. Auch stellt sich im Personalmanagement die Frage, ob es sich lohnt, in den Wettbewerb um hochqualifiziertes - und teures – Personal einzusteigen, das man nun einmal benötigt, um zukunftssichere Softwarelösungen zu programmieren. Hinzu kommt, dass für die unterschiedlichen Anforderungen eines Unternehmens auch tiefes Spezialistenwissen erforderlich ist. Das bedeutet fortwährenden Zeit- und Kostenaufwand für die Weiterbildung der eigenen IT-Mannschaft.“

Können Sie die Vorteile anhand eines Ihre Produkte erläutern?

„Unsere Kunden profitieren bei der Nutzung des SaaS-Angebotes von einer sehr schnellen Einführung der Produkte - zum Beispiel ARGOS für die Personaleinsatzplanung und Zeitwirtschaft. Die mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften stetig verbesserte Bedienbarkeit sorgt für einen geringen Schulungsaufwand und damit für eine sehr hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Durch ein transparentes Preismodell sind die Total Cost of Ownership klar und einfach zu kalkulieren. Unserer Kunden erhalten mit jeder neuen Version erweiterte Funktionen. Diese Release-Fähigkeit bleibt selbstverständlich erhalten. Das ist Investitionsschutz!“

Welche Rolle wird Cloud Computing Ihrer Meinung nach künftig im HR-Bereich spielen?

„Ich bin überzeugt, dass sich das Thema Cloud Computing durch die ständig wachsenden Anforderungen des Marktes nach schnelleren, günstigeren Strukturen mittelfristig in allen Unternehmensbereichen durchsetzen wird, in denen eine Standardsoftware die gewünschten Ergebnisse bringt. In einer Welt, in der Information Wettbewerbsvorteil bedeutet, bieten webbasierte Technologien einen räumlich unabhängigen und stetig verfügbaren Zugriff auf Informationen.“

 

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