Dabei zählen drei Viertel der Beschäftigten in Deutschland zum sogenannten Blue-Collar-Segment, also dem außerakademischen Arbeitsmarkt. Hier ist der Fachkräftemangel für Unternehmen besonders schmerzhaft spürbar. Trotzdem haben Arbeitgeber ihre Employer Brands häufig an den Bedürfnissen akademischer Kandidaten ausgerichtet. Das zeigt die Studie „Blue Collar in Deutschland“, die die unterschiedlichen Motivatoren beider Zielgruppen aufzeigt und aus der sich so Handlungsempfehlungen für das Employer Branding im gewerblichen Sektor ableiten lassen.
Die Studie macht deutlich, dass für Arbeiter und Handwerker das Gehalt nach wie vor die Hauptrolle bei der Bewertung eines Arbeitsplatzes spielt. 82 Prozent der Befragten schreiben dem Einkommen demnach zentrale Bedeutung zu, während beinahe ebenso vielen die soziale Anerkennung ihres Jobs im persönlichen Umfeld egal bis unwichtig ist. Auch im Bereich Führung werden Unterschiede deutlich: Akademiker legen bei Vorgesetzten häufig Wert auf emotionale Softskills wie Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz. Für gewerbliche Arbeitnehmer zählt vor allem die fachliche Kompetenz ihres Vorgesetzten. Gepaart mit Fairness und Verlässlichkeit ist es das, was in ihren Augen einen guten Chef ausmacht.
Mit attraktiven Zusatzleistungen können Arbeitgeber auch bei Blue-Collar-Arbeitnehmern den entscheidenden Impuls geben, vorausgesetzt, sie machen sich in der Lohntüte bemerkbar. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder ein 13. Monatsgehalt motivieren diese Arbeitnehmergruppe deutlich stärker als zum Beispiel persönliche Entwicklungsmöglichkeiten oder zusätzliche Urlaubstage. Selbst vermögenswirksame Leistungen sowie Zuschüsse zur Gesundheitsvorsorge oder zu Fahrtkosten sind für die Mehrheit uninteressant, weil sie in der Regel gleich vom Bruttogehalt abgezogen werden.
Natürlich sollten Personaler auch wissen, wie sie die Zielgruppe der gewerblichen Arbeitnehmer am besten erreichen können. Hier gibt es kaum Unterschiede zu den Akademikern. Erste Anlaufstelle bei der Jobsuche ist auch für Blue-Collar-Kandidaten das Internet. Drei Viertel der Kandidaten suchen auf Online-Jobbörsen, 44 Prozent auf Karriere-Webseiten von Unternehmen und auch auf Social Media Plattformen wie Facebook halten viele Ausschau nach neuen beruflichen Herausforderungen. Vor allem Stellen in der Gastronomie, im Call-Center und in der Logistik können über soziale Kanäle erfolgreich besetzt werden
Die Studie liefert viele wichtige Erkenntnisse, aus denen sich konkrete Handlungsempfehlungen für ein auf Blue-Collar ausgerichtetes Employer Branding ableiten lassen:
Quellen:
https://www.presseportal.de/pm/117529/3780558