Das Vertrauen von Unternehmen in die eigene IT-Sicherheitsvorkehrungen scheint hoch zu sein. In einer aktuellen Umfrage wurde ermittelt, dass 49% der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer keine Versicherung gegen Cyberkriminalität abgeschlossen haben oder abschließen wollen.
Dagegen stehen allerdings die Schäden, die durch Cyberkriminalität zustande gekommen sind. Allein in Deutschland erreichten diese im Jahr 2017 mit über 71 Millionen Euro und im Jahr 2018 mit über 61 Millionen Euro den 2-stelligen Millionenbereich. Mittels eines passenden Schutzes wären diese vermeidbar gewesen. Zu den häufigsten Arten von Attacken zählen außerdem Angriffe auf Passwörter, die Infizierung mit Schadsoftware sowie Phishing-Angriffe.
Zunächst gibt es natürlich die üblichen Versicherungen, die ein Unternehmen abschließen sollte, um im Falle von (kleineren) Fehlern, ob durch einen selbst, andere oder äußere Einflüsse, eine Existenzgefährdung abwenden zu können:
Daneben gibt es eine Reihe an speziellen Versicherungen für Unternehmer im digitalen Bereich. Grundlage bildet hierbei meist eine Mediahaftpflichtversicherung. Aufbauend auf dieser Basis kann der Versicherungsschutz anhand von Zusatzmodulen individuell an die Bedürfnisse eines jeden Unternehmens angepasst werden. Zu diesen zusätzlichen Bausteinen gehören:
Was diese Versicherungen genau beinhalten und für wen sie geeignet sind, erläutern wir nun.
Die Mediahaftpflicht bietet Schutz für Selbstständige und Unternehmen im Medien- und Kreativbereich. Sowohl PR- und SEO-Agenturen als auch Webdesigner, Fotografen, Grafiker, Blogger und Texter können sich hiermit vor hohen Kosten schützen. Gesetzliche und vertragliche Haftung sind beide in der Basis-Versicherung enthalten.
Ein Beispiel für den Einsatz dieser Versicherung ist die Entstehung von Vermögensschäden durch Fehler in der Marketing-Kampagne, etwa durch eine zeitliche Verzögerung oder eine falsche Druckvorlage, die in Auftrag gegeben wurde. Überdies sorgt die Mediahaftpflicht ebenso für einen passiven Rechtsschutz, der unberechtigte Ansprüche direkt abwehrt.
Als „All-Risk-Deckung“ inkludiert sie Vermögensschäden, Betriebs- und Berufshaftpflicht wie auch eine Eigenschadenversicherung. Die Kosten werden individuell berechnet und sind abhängig von diversen Faktoren, wie etwa dem Nettoumsatz, dem Risiko und der Versicherungssumme.
Im Versicherungsumfang integriert sind:
M&A steht in diesem Fall für „Merger & Acquisitions“, was auch gleich den Verwendungszweck dieser Versicherung aufzeigt. Das Ziel ist die Schaffung einer Transaktionssicherheit in Folge von Firmenfusionen und -übernahmen. Als Käufer geht es in erster Linie um eine Absicherung gegen böse Überraschungen nach Übernahme oder Fusion mit einer anderen Firma. Aus Verkäufersicht steht die Freistellung von Haftungsansprüchen durch den Käufer im Vordergrund.
Zu häufigen Konflikten, die von dieser Versicherung gedeckt sind, zählen:
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Versicherung für elektronische Geräte und Anlagen, die im Eigentum des Unternehmens stehen. Sie dient als Schutz vor Kosten, die durch Schäden an elektronischen Geräten, EDV-Anlagen und sonstigen Datenträgern entstehen können.
In der Grunddeckung enthalten sind Elementargefahren, Einbruchdiebstahl, Bedienungsfehler, Sabotage sowie Schäden durch elektrische Energie, wie Überspannung. Je nach Bedarf lässt sich dieser Schutz erweitern.
Das Arbeiten im E-Commerce und Online-Vertrieb birgt eigene Risiken, gegen die Sie sich ebenso absichern sollten. Durch eine sogenannte „offene Deckung“ werden die unterschiedlichsten Arten von Online-Portalen in den Schutz miteinbezogen, ohne dass diese in einer ausschließlichen Liste genannt werden müssen.
Der finanzielle Schutz beinhaltet Eigen- und Drittschäden und kommt bei Abmahnungen, Schadenersatzforderungen, Produkthaftung sowie Eigenschäden durch Cyberkriminalität zum Tragen.
Der Abschluss einer Cyberversicherung stellt keine Investition in die eigene IT-Sicherheit eines Unternehmens dar. Dafür schützt er vor finanziellen Einbußen, die aufgrund von Datenverlusten und Datenschutzverletzungen durch Cyber-Attacken zustande kommen können. Die Kosten sind unter anderem abhängig von der Größe des Unternehmens und dessen Mitarbeiterzahl, der Anzahl der Datensätze sowie dem generellen Stand der IT-Sicherheit.
Bezüglich Eigenschäden werden Kosten für die Wiederherstellung von Geschäftsdaten sowie ein möglicher Umsatzausfall infolge einer Betriebsunterbrechung übernommen. Zudem werden bei Drittschäden die Schadenersatzforderungen finanziert.
Eine DSGVO-Versicherung kommt für die Kosten eines Rechtsstreits nach Verletzung der Datenschutzverordnung auf. Beinhaltet sind Anwalts- und Gerichtskosten sowie eventuell anfallende Kosten für einen Sachverständiger.
Mit der Digitalisierung entstehen neben all den positiven Entwicklungen leider genauso neue Risiken. Mithilfe eines ausreichenden Versicherungsschutzes können Sie sich jedoch davor wappnen und Ihrem Beruf sicher und sorgenfrei nachgehen.
Autor: Mario Müller
Mit der transparent-beraten.de GmbH hat Mario Müller einen Gegenpol zur klassischen Versicherungsbranche aufgestellt. Das oberste Ziel seines Unternehmens ist es, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Dies gilt sowohl für die Ratgebertexte auf der Webseite als auch für die Beratung und Vermittlung von Versicherungsprodukten. Damit fährt Herr Müller seit mehreren Jahren erfolgreich.
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