Das sicher nicht. Aber einen gewissen Spielraum können Sie durchaus nutzen, damit die Vakanz von Ihrer Zielgruppe auch wahrgenommen wird. Mit unverständlichen, nicht eindeutigen Jobtiteln wird das schwierig. Es wird Ihnen wenig bringen, die Position in der Stellenanzeige als „Answer Bar Representative“ zu deklarieren, wenn Sie einen Rezeptionisten suchen – auch wenn das vielleicht unternehmensintern die korrekte Bezeichnung für die Stelle ist. Die Aussicht, mit diesem ungewöhnlichen Jobtitel von interessierten Kandidaten gefunden zu werden, geht gegen Null.
Wie finden Sie den passenden Jobtitel für Ihre Stellenanzeige?
Natürlich ist die Stellenanzeige im Rahmen des Employer Brandings ein Aushängeschild, um beim Bewerber gleich den richtigen Eindruck zu hinterlassen. Hier ist Kreativität bei der Gestaltung und Formulierung gefragt, um als Arbeitgeber aufzufallen und zu überzeugen. Bei der Wahl des Jobtitels sollten Sie Ihren Einfallsreichtum jedoch zügeln. Was ein „Chief Evangelist“, ein „Lean Facilitator“ oder ein „Junior Clerk“ den lieben langen Arbeitstag so machen, weiß kein Bewerber so genau und ist sich deshalb nicht sicher, ob der Job zu ihm passt. Bestenfalls ignoriert er die Anzeige. Im schlimmsten Fall machen Sie sich lächerlich. Statt ins Schwarze zu treffen und aus der Masse hervorzustechen, geht der vermeintlich kreative Employer-Branding-Schuss dann nach hinten los.
Ungewöhnliche Jobtitel haben noch einen weiteren Nachteil: Sie sind nicht suchmaschinentauglich. Laut Stellenpakete.de werden 30 Prozent der Stellenanzeigen gar nicht von Kandidaten gefunden, weil diese nicht nach den verwendeten Jobtiteln suchen. Um in der Menge der Angebote auf Jobbörsen und Karriereseiten gefunden zu werden, müssen Sie wissen, nach welchem Jobtitel der Kandidat wahrscheinlich suchen wird. Durch eine einfache Stichwortsuche auf Google finden Sie zum Beispiel heraus, welche Jobbezeichnung die gängigste ist. Mit Hilfe spezieller Keyword-Tools können Sie zudem ermitteln, mit welchem Jobtitel Sie die meisten Personen erreichen. Je kreativer der Titel, umso schwieriger die Auffindbarkeit Ihrer Stellenausschreibung, denn sie wird bei entsprechenden Suchanfragen nicht oder erst sehr weit unten gelistet. Übrigens: Um in den gängigen Suchmaschinen gelistet zu werden, sollte Titel Ihrer Stellenausschreibung nicht mehr als 70 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen.
Global agierende Unternehmen bevorzugen meist eine einheitliche und länderübergreifend funktionierende Nomenklatur ihrer Jobtitel. Manche davon sind jedoch für den Kandidaten absolut nichtssagend. Was schlussendlich auf der Visitenkarte des neuen Mitarbeiters steht, spielt für die Stellenanzeige zunächst keine große Rolle. Vor allem Titel, die ausschließlich im eigenen Unternehmen verwendet werden, haben in der Online-Stellenzeige nichts verloren. Hier sollten Sie auf gängige und möglichst deutsche Jobbezeichnungen zurückgreifen. Damit ist gewährleistet, dass sich Talente auch wirklich etwas unter der Jobbezeichnung vorstellen können. “Field Operator” klingt zwar gut, aber die wenigsten wissen, dass es sich dabei um einen Außendienstmitarbeiter handelt.
Wichtig bei der Formulierung eines Jobtitels ist außerdem, dass auf den ersten Blick ersichtlich ist, welchen Erfahrungslevel Sie mit der Vakanz ansprechen. Der Kandidat, der Ihre Stellenanzeige liest, sollte anhand des Jobtitels erkennen können, auf welcher Hierarchiestufe er sich bewirbt. Ist es eine Stelle, für die er Berufs- oder sogar Führungserfahrung braucht oder handelt es sich um einen Einstiegsjob? Dies lässt sich zum Beispiel mit einem entsprechenden Zusatz wie “Junior” oder “Senior” signalisieren. In der Überschrift, die den Jobtitel beinhaltet, setzen Sie die relevantesten Wörter immer nach vorne: z.B. „Senior Vertriebsmanager gesucht“.
Quellen:
https://blog.instaffo.com/jobtitel-richtig-formulieren-dos-und-donts-fuer-ihre-stellenanzeige/
https://stellenpakete.de/blogartikel/stellenanzeigen-formulieren-jobtitel/