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So machen Sie aus Mitarbeitern "Recruiting Influencer"

Geschrieben von CareerBuilder Germany | 19 Oktober 2021

Ein Gastbeitrag von Frank Rechsteiner.

Einer der erfolgreichsten und authentischsten Recruiting-Kanäle ist  die "Mitarbeiter-Empfehlung", da sind sich Unternehmen und Experten nahezu einig. Dass Sie aus Mitarbeitern Recruiter machen sollen, ist Ihnen bekannt. Doch wie schaffen Sie es, aus Ihren Mitarbeitern "Recruiting Influencer" zu machen?

Was ist ein "Influencer"?

Als Influencer (engl. to influence: beeinflussen) werden Meinungsführer und Multiplikatoren im Social Web bezeichnet. Es handelt sich dabei um einflussreiche Personen im Netz, etwa um Blogger. Beim Influencer-Marketing handelt es sich demnach um eine Marketingmethode, die diese Influencer miteinbezieht.

Die starke Verbreitung von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram und Videoplattformen wie YouTube oder YouNow hat dazu geführt, dass vermeintliche Meinungsführer mit den Inhalten auf ihren Kanälen eine Großzahl an Usern erreichen. Diese Influencer werden von Marken verstärkt gezielt eingesetzt, um ihre Botschaften an diese Nutzer auszusenden.

Einsatzmöglichkeiten im Umfeld des Recruiting

Auch im Bereich Recruiting können solche Kooperationen zwischen Unternehmen und Meinungsführern zum gewünschten Erfolg führen. Das Tätigkeitsfeld des Employer Branding wird immer wichtiger im Kampf der Firmen um die Talente auf dem Arbeitsmarkt. Gerade bei den jüngeren Zielgruppen, die die Mitarbeiter und Führungskräfte von morgen sein können, müssen Unternehmen kreative Wege nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Einer dieser Wege führt über den Ansatz des Influencer Marketing.

STOP und hier müssen wir einen anderen Weg gehen!

Das glaubt doch kein Mensch!

Sie kennen doch alle die Videos, ob Mitarbeiter oder Schauspieler - es spielt keine Rolle, welche Botschaft im Video verbreitet wird, es hört sich meist gleich an. Vom tollen Arbeitgeber und einem super Umfeld ist die Rede usw.

Das glaubt Ihnen doch kein Mensch - wenn das Drehbuch schon geschrieben ist und der Mitarbeiter nur noch abließt und sein Gesicht zur Verfügung stellt. Lassen Sie uns schnellstmöglich mit dieser Mogelpackung aufhören!

Was benötigen Ihre Mitarbeiter um "Recruiting Influencer" zu werden?

Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten und ich habe nur ein paar selektiert, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte. Die Basis, damit Ihre Mitarbeiter bereit sind, für Ihr Unternehmen zu werben bzw. positiv darüber zu sprechen und andere Menschen davon zu überzeugen, dass es gut für sie ist hier zu arbeiten, sind:

  • sie dürfen so sein, wie sie sind
  • sie finden Rahmenbedingungen vor, die es ihnen erlauben optimal zu arbeiten
  • sie arbeiten nach ihren Zeitvorstellungen

Sollten Sie diese Basis nicht im Ansatz geschaffen haben (ich weiß, da sind wir noch ein paar Meter entfernt), werden nur wenige Mitarbeiter aus freien Stücken Handy-Videos erstellen, Blog-Einträge schreiben und einfach ihre Freunde und Bekannte von Ihrem Unternehmen begeistern wollen.

Das sind jetzt schon große Worte und Ansagen - jeden Mitarbeiter so sein lassen, wie er ist. Der klassische Diversity-Ansatz.

Was ist Ihr Ziel als Unternehmen?

Ihr Ziel als HR bzw. Unternehmen muss es sein, dass Ihre Mitarbeiter selbst Handyvideos machen und ihren Arbeitsalltag dokumentieren oder auch z. B ein Teammeeting dokumentieren etc. Da reicht ein ganz kleiner Teil der Belegschaft aus, hier müssen nicht alle Mitarbeiter aktiv sein. Die Meinungsmacher sind völlig ausreichend. Somit geben Ihre Influencer allen anderen potentiellen neuen Mitarbeitern oder Kandidaten auf diesem Arbeitsmarkt einen ungefilterten und authentischen Einblick in Ihre Firma. Oder auch einen Einblick in Ihr Tagesgeschäft und somit eine Darstellung Ihrer Unternehmenskultur, so wie diese jeden Tag gelebt wird. Alternativ stellen Sie Ihren Influencern einen Blog und die technische Infrastruktur zur Verfügung, sodass diese die Projekte und Events dokumentieren können.

Wo liegt der Vorteil für Kandidaten?

Sie bekommen einen ungefilterten Tatsachenbericht über Ihr Tagesgeschäft und somit eine authentische Darstellung dessen, was Sie erwarten wird, sobald Sie auch hier arbeiten werden. Dieser Einblick ist Gold wert - das schaffen Sie als Unternehmen sonst nicht.

Wie schaffen Sie es, dass Influencer in Ihrem Unternehmen aktiv werden?

Es gibt hier mehrere Herangehensweisen. Mit einem Kunden habe ich mich für diesen Ansatz entschieden:

a.) Sie brauchen ein Management Commitment für dieses Vorhaben. Es muss allen Beteiligten klar und transparent sein, dass dies keine Spielerei ist, sondern im Ergebnis ein enorm hoher Wertbeitrag zum Unternehmens- und Recruiting-Erfolg leistet.

b.) HR Manager müssen die Initiative mit der Geschäftsführung besprechen, präsentieren und begleiten.

c.) Wählen Sie Ihre Unternehmens-Influencer aus. Sie kennen diese, jeder kennt diese und überzeugen Sie und Ihre Geschäftsleitung diese,  dass diese Arbeit von hoher Bedeutung für Ihren Erfolg ist. Eventuell sprechen Sie Incentives zum Start aus, so dass niemand das Gefühl hat, diese Arbeit hätte keinen Wert.

d.) HR schafft die passenden Rahmenbedingungen,  z. B. die technische Infrastruktur (Blogs, V-Blogs usw.)  Sie müssen es den Influencern so einfach wie möglich machen, den Content für Sie zu produzieren. Bitte schreiben Sie kein Drehbuch oder machen inhaltliche Vorgaben. Das würde das Ergebnis verfälschen und dann landen wir wieder bei einem Image Film.

e.) Berichten  Sie und Ihre Geschäftsleitung regelmäßig  bei Firmenveranstaltungen über den erstellten Content und wie er der ganzen Firma hilft, neue Leute zu finden. Das motiviert weitere Mitarbeiter, ein Teil dieser neuen Bewegung zu werden.

Wow, der erste Content ist im Bestfall erstellt und Sie können diesen für Ihr Recruiting verwenden! Doch was machen Sie, wenn sich kein Mitarbeiter findet, der hier teilnehmen möchte?

Haben Sie eine erste Idee bekommen, wie Sie in Zukunft Ihr Recruiting ändern können? Diese und auch andere Methoden besprechen wir in unserem Workshop am 26. Juli 2018 in München „Von Passive zu Active Sourcing – wie sich Ihr Recruiting in Zukunft ändern muss“.

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