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Fünf einfache Recruiting-Tipps für Nicht-Recruiter

Geschrieben von CareerBuilder Germany | 10 Oktober 2017

Ein Unternehmen kann nur sich nur dann im Wettbewerb erfolgreich behaupten, wenn es die besten Mitarbeiter beschäftigt. Diese zu finden und von den eigenen Qualitäten als Arbeitgeber zu überzeugen, ist mitunter eine Herkulesaufgabe. Konzerne investieren deshalb immense Summen in ausgefeilte Recruiting- und Employer-Branding-Strategien. Startups und KMUs können davon nur träumen. Doch gerade sie dürfen sich keine Recruiting-Fehler leisten. Denn längere Vakanzen und personalpolitische Fehlentscheidungen können finanziell gesehen verheerende Folgen haben.

Doch es muss nicht die millionenschwere HR-Kampagne sein, die vielversprechende Kandidaten überzeugt. Mit sparsamen aber gezielten Recruiting-Maßnahmen können KMUs genauso überzeugend auf dem Bewerbermarkt auftreten. Hier sind fünf einfache Recruiting-Tipps für kleine Unternehmen:

Machen Sie Ihr Recruiting zur Chefsache!

Auf eine eigene Personalabteilung können kleine Unternehmen oder Startups meist nicht zurückgreifen. Das Thema deshalb nebenbei einem beliebigen Mitarbeiter zu übergeben, rächt sich schneller als Sie „Fachkräftemangel“ sagen können. Auch wenn oder gerade weil im Unternehmen Zeit und Ressourcen fehlen: Recruiting ist Chefsache und muss in durchdachten Strukturen aufgebaut werden, um mittel- und langfristig die besten Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu sichern. Seien Sie sich der Notwendigkeit guter Personalarbeit für Ihr Unternehmen bewusst und siedeln Sie die Verantwortung dafür auf höchster Führungsebene an. Durch enge Anbindung ans Tagesgeschäft lassen sich proaktive Recruiting-Maßnahmen in vertretbarer Kosten-Nutzen-Relation sinnvoll planen,

Gehen Sie in sozialen Medien auf Kandidatensuche!

Gerade bei überschaubaren Recruiting-Budgets ist die Kandidatensuche in sozialen Kanälen eine kostengünstige Alternative zu externen Personaldienstleistern. Die Annahme „Social Media kann jeder“ ist jedoch leichtsinnig. Wer sich mit den Mechanismen und Wirkungsweisen nicht auskennt, wird im besten Fall von der Zielgruppe nicht wahrgenommen oder vergrault im schlimmsten Fall passende Bewerber. Ist das notwendige Social Media Knowhow nicht vorhanden, helfen entsprechende Weiterbildungsangebote. Danach können Sie sämtliche Möglichkeiten, die Ihnen die sozialen Medien bieten, nutzen, um sich individuell und glaubwürdig zu präsentieren: angefangen von der Veröffentlichung Ihrer offenen Stellen in den passenden Kanälen bis hin zu  authentischen Einblicken in den Unternehmensalltag. Die Präsenz in sozialen Netzwerken ist zugleich für Bewerber das Angebot, mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Die Hemmschwelle ist hier wesentlich geringer. Nutzen Sie diese Chance, können Sie mit schnellem (!) und zuvorkommendem Feedback leichter eine Bindung zu potentiellen Kandidaten aufbauen.

Machen Sie erst eine Bestandsaufnahme!

Bevor in kleineren Unternehmen in wildem Aktionismus recruitet wird, was das Zeug hält, sollte man sich auf das besinnen, was schon vorhanden ist. Prüfen Sie als erstes, ob freie Stellen nicht auch intern sinnvoll neu besetzt werden können. Das spart Zeit und Geld und motiviert zudem Ihre bestehende Belegschaft, durch die Aussicht auf neue Verantwortungen und Aufgaben. Es funktioniert aber nur, wenn Sie die Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter sowie deren Entwicklung über eine gute gepflegte Datenbank stets nachvollziehen können.

Wird man in den eigenen Reihen nicht fündig, kann auch ein in einem anderen Bewerbungsverfahren ausgeschiedener Kandidat oder ein Bewerber mit einer Initiativbewerbung die richtige Wahl sein. In beiden Fällen sparen Sie sich zeitintensive Teile des Recruiting-Prozesses. Voraussetzung hier ist ebenfalls eine gepflegte Datenbank: ein Talentpool, in dem alle Bewerber mit ihren Unterlagen verzeichnet sind. Für leichtere Auffindbarkeit sollten Sie die Bewerber mit verschiedenen Schlagwörtern und ihren jeweiligen Kompetenzen versehen. Integrieren Sie zudem einen Link zum jeweiligen Online-Bewerberprofil, bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand, weil die meisten User ihren Daten auf diesen Portalen regelmäßig aktualisieren.

Laden Sie auf Ihrer Website zu Online-Bewerbungen ein!

Die Unternehmenswebsite ist nicht nur das Aushängeschild für Ihre Arbeitgebermarke, sondern auch ein effektives und kostengünstiges Recruiting-Tool. Sie ist die Basis Ihrer Kommunikation als Arbeitgeber und sollte ansprechend und funktional aufgesetzt sein, um Bewerbern unkompliziert in allen Fragen weiterzuhelfen. Kurze Videos, Fotos oder Blogbeiträge von Mitarbeitern bieten Besuchern interessante Einblicke in den Unternehmensalltag. Natürlich können und sollen Sie auf der Website auch auf freie Stellen aufmerksam machen. Bieten Sie interessierten Kandidaten die Möglichkeit, sich sofort online zu bewerben und legen Sie dabei Wert auf einen schnellen und unkomplizierten Upload aller Informationen und Dokumente.

Nutzen Sie die Überzeugungskraft Ihrer Mitarbeiter!

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sollten sich daran erinnern, dass die eigenen Mitarbeiter oft die besten Recruiter sind. Deren Empfehlungen führen erwiesener Maßen zu besten Ergebnissen, sowohl im Hinblick auf die Einstellungsquote als auch auf den Corporate Fit, die Unternehmenstreue und die Produktivität. In Unternehmen mit zufriedenen Arbeitnehmern wird der größte Teil offener Stellen durch Mitarbeiterempfehlungen besetzt. Nutzen Sie die Überzeugungskraft Ihrer Angestellten! Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter unbedingt in den Recruiting-Prozess ein, informieren Sie sie über offene Stellen und belohnen Sie sie für Empfehlungen.

 

Quellen:

https://www.softgarden.de/recruiting-tipps-kmus/

https://www.lecturio.de/magazin/effektives-recruiting/

http://startupcoach.de/2016/11/04/die-wichtigsten-recruiting-tipps-fuer-gruender/

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