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Mitarbeiter als Markenbotschafter: Mit diesen 6 Maßnahmen gelingt der Plan

Geschrieben von CareerBuilder Germany | 18 November 2022

Die Fürsprache der eigenen Mitarbeiter ist im Recruiting Gold wert, lässt sich aber nicht erkaufen. Mit welchen Maßnahmen Sie aus Mitarbeitern Markenbotschafter machen, lesen Sie hier.

Machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Überzeugungstätern

Ein neues iPad, ein Wochenende in Paris oder zweitausend Euro Prämie mit dem nächsten Gehalt – immer mehr Arbeitgeber zeigen sich spendabel, wenn die Empfehlung eines Mitarbeiters zu einer erfolgreichen Neueinstellung führt. Das zeigt scheinbar Wirkung. Inzwischen avancierten Mitarbeiterempfehlungen auf Platz 3 der meist genutzten Recruiting-Kanäle im Unternehmen – allerdings noch mit deutlichem Abstand zu Online-Stellenbörsen und der eigenen Karriere-Website. Dass dabei noch Luft nach oben ist, darüber ist sich die Recruiting-Welt weitgehend einig.
 
Doch wer seine Mitarbeiter nicht zu quantitätsorientierten Powermultiplikatoren erziehen will, sondern zu überzeugten Botschaftern der Arbeitgebermarke, sollte auf breiterem Fundament bauen. Incentives alleine reichen nicht aus, um einen nachhaltig positiven Effekt auf das Personalmanagement zu erzielen. Dafür brauchen Sie Überzeugungstäter, die ihren Arbeitgeber aus Zufriedenheit und Loyalität empfehlen. Mit diesen 6 Maßnahmen gelingt es Ihnen, aus Mitarbeitern Markenbotschafter zu machen.
 

#1 Arbeitsklima: Werden Sie zu einem Arbeitgeber, den Mitarbeiter aus Überzeugung gern weiterempfehlen!

Gute Empfehlungen basieren auf Überzeugung. Ihre Mitarbeiter werden Sie nur dann glaubhaft als Arbeitgeber empfehlen, wenn sie auch wirklich gerne im Unternehmen arbeiten. Geldprämien dürfen also nicht der alleinige Motivator in ihrer Markenbotschafter-Strategie sein. Setzen Sie auch auf intrinsische Motivation, indem Sie auf ein gutes Betriebsklima achten.
Das beginnt damit, dass Sie den abteilungsübergreifenden Austausch unter den Kollegen fördern, etwa durch ein internes soziales Netzwerk. Wertschätzen Sie jegliches Engagement seitens der Mitarbeiter für eine positive Arbeitsatmosphäre. Fördern Sie Veranstaltungen oder Rituale, die dem Betriebsklima dienlich sind. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern ein Umfeld, auf das sie stolz sind und mit dem sie sich identifizieren.


#2 Strategie: Ein Markenbotschafter-Programm gibt ein einheitliches Ziel vor, feste Ansprechpartner stellen die Durchführung sicher und ermutigen Kollegen.

Lassen Sie Ihre Mitarbeiter als Markenbotschafter nicht wild in alle Richtungen davongaloppieren. Wenn Sie Ihre Arbeitgebermarke schärfen und positiv aufladen wollen, müssen alle an einem Strang ziehen – und zwar in die gleiche Richtung. Das setzt eine Markenbotschafter-Strategie voraus, die ein Ziel und eine gemeinsame Sprache vorgibt. Überlegen Sie, mit welchen Inhalten Sie Ihre Markenbotschafter in einer konkreten Kampagne unterstützen können: Ein passender Hashtag vielleicht oder Posts und Videos zur Verbreitung in privaten Social-Media-Netzwerken.
Verankern Sie das Markenbotschafter-Programm auch formal in der Unternehmensstruktur, indem Sie Verantwortliche finden, die das Thema gern übernehmen und in die Abteilungen weitertragen. Lassen Sie die Ansprechpartner die Kampagnen aktiv mitgestalten, so dass sie die Botschaften und Informationen auch aus eigener Überzeugung verbreiten und Kollegen dazu ermutigen, es ihnen gleichzutun.
 

#3 Social Media: Klare Social-Media-Richtlinien geben Sicherheit, Schulungen und Seminare helfen Mitarbeitern, die sozialen Kanäle richtig zu nutzen.

Als Markenbotschafter sollen Ihre Mitarbeiter ihre sozialen Netzwerke nutzen und damit in den Dienst des Unternehmens stellen. Das birgt einige Risiken. Gerade ältere Mitarbeiter sind unsicher im Umgang mit Twitter, Facebook, Instagram und Co., nicht nur was das Posten, Liken, Tweeten, Reposten, Kommentieren oder Hashtaggen an sich anbelangt sondern auch in Bezug auf rechtliche Fragen.
Wann genau wird das Posten von Unternehmensbotschaften im privaten Netzwerk zur Schleichwerbung? Dürfen Bilder geteilt werden, auf denen andere Kollegen erkennbar sind? Und ist es überhaupt erlaubt, sich während der Arbeitszeit in den sozialen Netzwerken zu tummeln? Legen Sie deshalb klare Social-Media-Richtlinien für Ihr Unternehmen fest. Helfen Sie Ihren Mitarbeitern durch Seminare und Schulungen die verschiedenen Plattformen richtig zu nutzen und die Netiquette einzuhalten.
 

#4 Management: In den sozialen Medien aktive Führungskräfte sind ein Vorbild für die Mitarbeiter.

Das Management spielt für die eigenen Markenbotschafter eine wichtige Rolle. Das persönliche Engagement der Führungsebene in den sozialen Netzwerken hat großen Einfluss auf das Empfehlungsverhalten der Mitarbeiter. Gehen Führungskräfte nicht mit gutem Beispiel voran oder meiden soziale Netzwerke gänzlich, werden sie die Mitarbeiter kaum überzeugen können, über diese Kanäle als Markenbotschafter aktiv zu werden.
Motivieren Sie Ihr Management, auf Social Media über Ihre Marke zu sprechen und sich als Vordenker zu positionieren. Verdeutlichen Sie die Bedeutung einer erfolgreichen Markenbotschafter-Strategie für den Erfolg des Unternehmens zum Beispiel hinsichtlich des Recruitings.
 

#5 Software: Digitale Empfehlungstools vereinfachen und strukturieren die Prozesse und bieten wichtige Funktionen zur Erfolgsmessung  

Immer mehr Unternehmen investieren in Digitale Tools, um Markenbotschafter- oder Empfehlungsprogramme erfolgreich zu implementieren. Diese Lösungen ermöglichen es in der Regel, sämtliche Inhalte, Prozesse aber auch die individuelle Nutzung sowie die Historie der konkreten Empfehlungen durch die Mitarbeiter auf einer digitalen Plattform abzubilden. Außerdem bieten sie Schnittstellen zu den gängigsten Bewerbermanagementsystemen und Business- oder Social Media Netzwerken. Apps für mobile Endgeräte machen es Mitarbeitern leicht, freigegebenen Content mit Freunden und Followern zu teilen. Außerdem sind die Kollegen so jederzeit über interessante Vakanzen informiert. Für Personalabteilungen bieten die digitalen Empfehlungstools zudem hervorragende Funktionen zur Analyse und Erfolgsmessung.
 

#6 Prämien: Monetäre Anreize motivieren zusätzlich, können sich aber auch negativ auf die Authentizität der Employer Brand auswirken.

Prämien und Incentives für eine erfolgreiche Mitarbeiterempfehlung motivieren Ihre Arbeitnehmer zusätzlich, als Botschafter der Arbeitgebermarke aktiv zu werden. Gerade im Recruiting sind sie leicht umsetzbar, weil sie an direkte Einstellungserfolge gekoppelt sind. Generell empfiehlt sich aber ein Prämienmodell, das in mehreren Stufen greift und den Mitarbeiter nicht erst dann belohnt, wenn der durch ihn geworbene Bewerber die Probezeit hinter sich hat.
Doch Vorsicht: Wenn Mitarbeiter ihr Unternehmen nur empfehlen, weil sie dafür bezahlt werden, hat das negativen Einfluss auf die Authentizität Ihrer Arbeitgebermarke. Unternehmen, die bei Mitarbeiterempfehlungen zu sehr auf monetäre Anreize setzen, verleiten die Kollegen dazu, „massenhaft“ zu empfehlen, um Punkte oder Prämien zu sammeln. Darunter leidet nicht nur die Qualität der Empfehlungen. In sozialen Netzwerken reagieren User schnell genervt auf diese Art der Dauerbeschallung, was schlussendlich Ihrem Image als Arbeitgeber schaden kann.
 
Quellen:

https://recruiting-tools.ch/mitarbeiterempfehlungsprogramme/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173249/umfrage/kanaele-fuer-stellenanzeigen-von-unternehmen/
 
https://www.adp-personalmanager.de/en/fachartikel/-/asset_publisher
 
https://blog.hootsuite.com/de/6-schritten-zur-mitarbeiter-fuersprache/
 
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