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Internationaler Tag der Toleranz – Kulturelle Vielfalt bringt Unternehmen voran

Geschrieben von CareerBuilder Germany | 12 November 2015

„Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt. […] Sie bedeutet für jeden einzelnen Freiheit der Wahl seiner Überzeugungen, aber gleichzeitig auch Anerkennung der gleichen Wahlfreiheit für die anderen. […] Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung oder Nachsicht. Toleranz ist vor allem eine aktive Einstellung, die sich stützt auf die Anerkennung der allgemeingültigen Menschenrechte und Grundfreiheiten anderer. Keinesfalls darf sie dazu missbraucht werden, irgendwelche Einschränkungen dieser Grundwerte zu rechtfertigen. […] Die Erziehung zur Toleranz soll sich bemühen, das Entstehen von Angst vor anderen und der damit verbundenen Ausgrenzungstendenz zu verhindern.“

Aus der UNESCO-Erklärung von Prinzipien der Toleranz, Paris, 25. 10.1995

Auch Unternehmen sind gefordert, Toleranz zu lehren

Der 16. November ist der internationale Tag der Toleranz. So haben es die UNESCO-Mitgliedsstaaten bereits vor 20 Jahren auf ihrer 28. Generalkonferenz in Paris beschlossen. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise ist das Thema Toleranz heute so aktuell wie selten zuvor. Der Auftrag, zu Toleranz zu erziehen, liegt laut UNESCO nicht allein bei Staat, Schulen, Universitäten und in den Familien. Auch Unternehmen sind angehalten, ihren Mitarbeitern und der Gesellschaft Toleranz und Offenheit, die Fähigkeit zum Zuhören und Solidarität zu vermitteln.

Kulturelle Vielfalt bringt wirtschaftlichen Erfolg

Wo sich Regierungen derzeit in end- und ergebnislosen Debatten verlieren, sind europäische Unternehmen längst aktiv geworden und belegen, dass Toleranz und Vielfalt auch in wirtschaftlicher Hinsicht sinnvoll sind. So werden Vielfaltsmanagement und die Förderung von Integration immer häufiger zu festen Bestandteilen der Geschäftsstrategie. Arbeitgeber integrieren Frauen und Männer unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Fähigkeiten, Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung in ihr Unternehmen und wertschätzen die personelle Vielfalt. Das funktioniert nur in einem toleranten Betriebsklima.

Toleranz-Checkliste deckt Optimierungspotenziale auf

Die Europäische Kommission unterstützt diese Entwicklung. Unter anderem wird ein EU finanziertes Projekt implementiert, das auf die Einrichtung und Fortführung einer Plattform für den Austausch zwischen den Unterzeichnern der Charta der Vielfalt in Europa abzielt. Dieses Projekt soll wesentlich zur Förderung der Akzeptanz, Wertschätzung und Integration von Vielfalt in der Unternehmenskultur beitragen. Aber auch ohne große EU-Projekte und Fördermaßnahmen kann Toleranz im Unternehmen praktiziert werden. Meist sind es nur kleine Stellschrauben, mit denen sich eine signifikante Wirkung erzielen lässt. Überprüfen Sie doch anhand der folgenden Beispiele, wie tolerant Ihr Unternehmen bereits ist und wo es Optimierungspotenziale gibt.

Toleranz im Auswahlprozess

  • Es ist Ziel des Unternehmens eine größtmögliche Vielfalt in der Bewerberansprache zu erreichen.
  • Kandidaten werden über zielgruppenspezifische Kanäle und Plattformen gemäß des Vielfaltsgedanken angesprochen.
  • Es gibt keine Sprachbarrieren zum Beispiel bei der Online-Bewerbung, in Assessments oder im Bewerbungsgespräch.
  • Stereotypisierungen beim Beurteilungsverfahren werden vermieden. (Kein Job für Frauen, etc.)
  • Es wird Wert auf ein gewissenhaftes Onboarding gelegt mit als Mentor geschulten Mitarbeitern.
  • Wenn nötig werden dem neuen Mitarbeiter Sprachschulungen oder fachliche Nachqualifizierung ermöglicht.

Toleranz im Arbeitsverhalten

  • Die Zusammenarbeit in kulturell gemischten Arbeitsteams wird gefördert.
  • Es gibt klare Diskussionsregeln, die in Schulungen vermittelt werden (z.B. Argumente auf Sachebene, ausreden lassen, etc.)
  • Aus Fehlern kann man lernen. Eine Null-Fehler-Toleranz wird nicht praktiziert.
  • Mitarbeiter können Freiräume in ihrer Arbeitsweise nutzen, solange sich daraus keine Nachteile, z.B. Mehrarbeit, für Kolleginnen und Kollegen ergeben.

Toleranz im Umgang miteinander

  • Alle Mitarbeiter des Unternehmens sind angehalten, höflich und respektvoll miteinander umzugehen. Gegenseitiges Grüßen, Bitte, Danke und Auf Wiedersehen sind selbstverständlich.
  • Die Vielfalt im Unternehmen erfährt Wertschätzung zum Beispiel durch Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Kulturen.
  • Positive Leistungen werden gelobt, nicht nur von Vorgesetzten sondern auch unter den Mitarbeitern.
  • Mobbing und Diskriminierung wird kein Raum gegeben. Negativen Anzeichen wird gewissenhaft nachgegangen und Gegenmaßnahmen werden frühzeitig ergriffen.
  • Toleranz im Umgang miteinander ist schriftlich in einem Verhaltenskodex manifestiert.

Toleranz in der Führungskultur

  • Vorgesetzte und Unternehmensführung wissen um ihre Vorbildfunktion und leben Toleranz im Arbeitsalltag vor (Top-Down-Prinzip).
  • Kulturelle Vielfalt als Teil der Unternehmenskultur spiegelt sich in der personellen Besetzung der Management-Ebenen wider
  • Durch einen ergebnisorientierten Führungsstil vermitteln Vorgesetzte Vertrauen und zeigen Wertschätzung
  • Durch Schulungen und Weiterbildungen werden Führungskräfte auf das Management interkultureller Teams vorbereitet.

 

Quellen:

www.charta-der-vielfalt.de

http://www.unesco.de/infothek/dokumente/unesco-erklaerungen/erklaerung-toleranz.html

http://ec.europa.eu/justice/discrimination/diversity/index_de.htm

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