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HR im Umbruch: Das sich wandelnde Berufsbild des Personalers

Geschrieben von CareerBuilder Germany | 05 Juli 2016

In der HR-fremden Außenwelt trägt der salopp genannte „Personaler“ zuweilen noch das Image eines mäßig dynamischen Schreibtischtäters mit sich herum. Hier und da eine Stellenanzeige entwerfen, Lebensläufe sichten, mitunter ein Vorstellungsgespräch, eventuell sogar eine Kündigung und natürlich das Verwalten der Urlaubsanträge. So stellen sich viele Externe den Arbeitsalltag des Human Ressources Manager vor. Und tatsächlich gibt es auch heute noch Unternehmen, deren Personalabteilung aus einem für die Lohnbuchhaltung eingestellten Ex-Steuerberater besteht.

Neue Herausforderungen für HR-Manager

Mit der Realität hat das freilich wenig zu tun. Allein der Begriff Human Ressources impliziert, dass es bei diesem Berufsbild um wesentlich mehr geht als um Verwaltungsaufgaben. Als sich die Mitarbeiter in den Köpfen der Unternehmensführung vom Kostenfaktor zur erfolgsentscheidenden Unternehmensressource gewandelt haben, ist HR-Management zur strategischen Kernaufgabe geworden. Durch Digitalisierung, Globalisierung und ein neues Selbstverständnis der Mitarbeiter erlebt Human Ressources zudem einen tiefen Umbruch, der zu einem völlig neuen Berufsbild des Personalers führt.

In diesen Bereichen sind die Veränderungen besonders deutlich spürbar:

Vom Personalverwalter zum Strategen

Das Personalwesen gewinnt zunehmend strategische Bedeutung im Unternehmen. Um langfristig qualifizierte Mitarbeiter zu finden und an das Unternehmen zu binden sind ganzheitliche und individuelle Problemlösungen notwendig – vom Recruiting bis zur Karriereplanung. Personaler werden künftig verstärkt die Vielfalt managen und betreuen müssen. Die Kunst dabei wird sein, der Individualität der Mitarbeiter mit ihren eigenen Ansprüchen an die Arbeit Raum zu geben und gleichzeitig aus vielen Individualisten ein kraftvolles Orchester zusammenzusetzen.

Automatisierung von Standardprozessen / Neue Arbeitsfelder

HR Manager werden mehr und mehr eine Verschiebung ihrer Aufgaben erleben. Die Automatisierung macht auch vor dem Personalbüro nicht Halt und so werden vor allem viele Verwaltungsaufgaben und Standardprozesse durch technische Lösungen bewältigt werden, während der Personaler mehr Beratungs- und Betreuungsaufgaben übernimmt. Auch neue Arbeitsfelder entwickeln sich. Unternehmen agieren global, nicht nur durch Exporte. Mitarbeiter vor Ort werden eingesetzt und müssen von der „Homebase“ betreut werden. Als Changemanager in Mitarbeiterdingen unterstützt der Personaler die stetigen Veränderungen und Anpassungen des Unternehmens an den dynamischen Wirtschaftsmarkt.

Manager demografischer Risiken

Der demografische Wandel ist und bleibt eine der zentralen Herausforderungen für HR, um eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu gewährleisten. Die veränderte Altersstruktur der Belegschaft, der Fachkräftemangel und die verlängerte Lebensarbeitszeit erfordern eine vorausschauende Personalplanung und die Beantwortung der Frage, wie man auch ältere und zunehmend mobile Leistungsträger davon abhält, den Arbeitgeber zu wechseln. Der Personaler wird in diesem Zusammenhang zum Manager von demografisch bedingten HR-Risiken, etwa im Talent Management und in der Nachfolgeplanung.

Social Media Kommunikateur

Eine der deutlichsten Veränderungen im Berufsbild des Personalers ist wohl in der Kommunikation mit seinen Zielgruppen zu beobachten. Soziale Medien sind im Recruiting und Employer Branding nicht mehr wegzudenken. HR-Manager müssen daher sicher im Umgang mit Facebook, Twitter, Snapchat & Co. sein. Sie müssen nicht nur wissen, über welche Kanäle sie ihre Zielgruppe möglichst ohne Streuverluste erreichen. Sie müssen diese Kanäle auch mit den passenden Inhalten bespielen, um ein authentisches und interessantes Arbeitgeberbild zu zeichnen. Dabei funktioniert die Kommunikation nicht mehr nur einseitig in eine Richtung. Bewerber erwarten schnelles Feedback und vor allem Kontaktpflege vom Recruiting-Team.

Der integrierte Personaler

HR wird mehr und mehr zu einer Querschnittsfunktion im Unternehmen. Vor allem im Recruiting aber auch in der Personalentwicklung ist eine enge Abstimmung mit den Fachabteilungen Voraussetzung, um die richtigen Knowhow-Träger für das Unternehmen zu finden oder auszubilden. Vom Personaler wird erwartet, dass er sich in den verschiedenen Unternehmensbereichen auskennt und wenn möglich dort eigene Erfahrungen gesammelt hat, um die Bedürfnisse und Anforderungen genau zu verstehen. Für durchdachte Recruiting-Kampagnen muss sich der Personaler zudem als Marketing-Experte beweisen und eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dieser Abteilung pflegen.

Mit dem Umbruch im Personalwesen vollzieht der HR-Manager einen Imagewechsel. Das Berufsbild wird neu definiert – weg vom verwaltenden Schreibtischtäter hin zum strategischen Multitalent.

 

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